GUTE ARBEIT MUSS DRIN SEIN!

Übersicht der Veranstaltungen des DGB am Klagesmarkt in Hannover

30.04.2008:
15:00 Uhr, Seniorennachmittag
19:00 Uhr, Frank Lüdecke: "VERWILDERUNG"

01.05.2008:
10:00 Uhr, Aufmärsche
11:00 Uhr, Kundgebung mit Sebastian Wertmüller, Stephan Weil und Annelie Buntenbach

ab 12:00 Uhr, MASALA - Internationales Maifest
ab 12:00 Uhr, DIE SHARKS, Rock + Pop, 60er + 70er
ab 12:00 FALKEN: Spielen für Kinder
ab 12:00 DGB-Jugend
ab 13:00 Kinder-Zirkus "SALTO"

Veranstaltungen am Mittwoch, den 30. April 2008:

Seniorennachmittag Gewerkschaftliche Senioren treffen sich bei Kaffee und Kuchen Grußworte: Sebastian Wertmüller, DGB-Regionsvorsitzender Stephan Weil, Oberbürgermeister (angefragt) Musikalische Begleitung: TRIO LAMPASIAK, Caféhaus-Musik Beginn: 15 Uhr, Eintritt: 4 €

Kabarett am Vorabend Frank Lüdecke: „VERWILDERUNG“ Wie weit sind wir eigentlich schon verwildert? Kaum werden die ersten Wölfe gesichtet – schon folgt ein verblüffender Vorschlag aus der Politik: Man solle Teile Ostdeutschlands „kontrolliert verwildern“ lassen! Diese naturfrohe Vision greift FRANK LÜDECKE auf: Wo landen wir, wenn man die Wirtschaftslogik nur konsequent genug anwendet? Lüdecke zieht dabei auch die Philosophen zu Rate, von Aristoteles bis Eva Herman … DGB-Festzelt am Klagesmarkt, 20 Uhr Einlass ab 19 Uhr Vorverkauf: 10 € / 8 € Abendkasse: 12 € / 10 €

Karten bei: DGB Region Niedersachsen-Mitte, Otto-Brenner-Str. 1; Vorbestellungen: 0511/163 87-0

Veranstaltungen am Donnerstag, den 1. Mai 2008:

Treffen zu den Aufmärschen Lister Platz Abmarschzeit 10 Uhr Freizeitheim Linden, Windheimstraße Abmarschzeit 10 Uhr Freizeitheim Vahrenwald Vahrenwalder Str. Ecke Dragonerstr. Abmarschzeit 10 Uhr

Hauptkundgebung um 11.00 Uhr auf dem Klagesmarkt Begrüssung: Sebastian Wertmüller DGB-Vorsitzender Region Niedersachsen Mitte Grußwort: Stephan Weil Oberbürgermeister Mairednerin: Annelie Buntenbach Mitglied des DGB Bundesvorstandes

MASALA -Internationales Maifest für Gross und Kleinauf dem Klagesmarkt! Ab 12.30 Uhr, Hauptbühne: Balagan Band (Berlin) 12.30 – 13.45 Uhr Feuerwerk osteuropäischer Melodien und Rythmen

Akoma Pa (Ghana) 14.00 – 15.00 Uhr Afrikanische Trommel-und Tanzkunst

Roosevelt Blast & Latino Son (Hannover) 15.15 – 16.30 Uhr Salsa -Cha Cha Cha & Cumbia -südafrikanisches Lebensgefühl

ab 13.00 Uhr im Kulturzelt: dgb-chor Hannover SÖLTERKIRLEIS Piano mit Punk – Chanson mit Punch

Christian Sölter (Hammerhai) & Holger Kirleis (Hebebühne) kommen scheinbar aus völlig unterschiedlichen Genres. Da darf bei einem gemeinsamen Programm Reibung und Polarisierung erwartet werden. Anders ist der animalische Magnetismus des Duos Sölter/Kirleis auch kaum zu erklären. Sie spannen einen Bogen vom Berlin der 20er Jahre bis zum späten Rio Reiser. N.N.

12 bis 16 Uhr Grosses Festzelt: Die Sharks Rock und Pop der 60er und 70er Jahre vom Feinsten

12 – 15 Uhr im und am Kinderzelt der Falken Kinderbetreuung mit Spielen, Basteln und Kletterwand 13 Uhr in der Fussgängerzone: Kinderzirkus Salto Ab 12 Uhr im Zelt der DGB-Jugend: Programm von DGB-Jugend und Jugendbündnis

Geschichte zum Kampftag der Arbeiterbewegung

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Plakat zur Maifeier 1895

Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai − in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien, welche ebenfalls den Achtstundentag forderte − auf. Es kam darauf zu Massenstreiks und Demonstrationen in den Industrieregionen. In Chicago kam es zu einem mehrtägigen Streik. Am 3. Mai kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei, wobei zwei Demonstranten getötet wurden. Bei einer Protestkundgebung am darauf folgenden 4. Mai eskalierte die Gewalt. In die Reihen der Polizei wurde von einem Unbekannten eine Bombe geworfen, die einen Polizisten tötete und zahlreiche Polizisten wie auch Demonstranten verletzte. Bei dem anschließenden Aufruhr, der in die US-Geschichte als Haymarket Riot eingegangen ist, wurden mehr als 200 Arbeiter verletzt, die Zahl der Toten wurde niemals offiziell bestätigt.

Acht Organisatoren der Kundgebung wurden festgenommen und der Verschwörung angeklagt. Vier von ihnen wurden am Strang hingerichtet, einer beging in seiner Zelle Selbstmord. Die noch lebenden drei wurden sechs Jahre später begnadigt.

Auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationalen (Arbeiterbewegung) 1889, wurde zum Gedenken der Opfer des Haymarket Riot der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen. Am 1. Mai 1890 wurde zum ersten Mal dieser „Protest- und Gedenktag“ mit Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen.

Die Weimarer Nationalversammlung bestimmte am 15. April 1919 mit 159 gegen 85 Stimmen bei 10 Enthaltungen den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag. Für das Gesetz, das allerdings nur auf den 1. Mai 1919 beschränkt war, stimmten SPD, DDP und Teile des Zentrums. Während die bürgerliche Opposition (DNVP, DVP) sowie weite Teile des Zentrums die Einführung des Tages der Arbeit als Feiertag überhaupt ablehnten, ging der USPD das Gesetz nicht weit genug, sie forderte zusätzlich die Einführung des 9. Novembers als Revolutionsfeiertag.

Der DGB-Aufruf zum 1. Mai 2008

2008-05-01
Die Plakate des DGB zum 01.05.2008

Nur gute Arbeit ist sozial. Gute Arbeit muss drin sein – Arbeit, die soziale Sicherheit und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Wir streiten deshalb für:

Gute Löhne – müssen drin sein.

Wir fordern angesichts explodierender Gewinne, Managergehälter und Dividenden kräftige Reallohnerhöhungen für alle Beschäftigten. Daneben muss Lohndumping entschieden bekämpft werden: Durch tarifliche Mindestlöhne, durch Mindestlöhne nach dem Entsendegesetz und einen generellen unteren gesetzlichen Stundenlohn von mindestens 7,50 Euro.

Mehr Sicherheit fürs Alter – muss drin sein. Nur ein gut bezahlter und sicherer Arbeitsplatz ermöglicht später eine auskömmliche Rente. Daneben gilt es, die massiven Rentenkürzungen der vergangenen Jahrzehnte zu korrigieren.

Arbeit, die nicht krank macht – muss drin sein. Gute Arbeit schützt die Gesundheit der Beschäftigten. Heute schaffen es wegen Erwerbsminderung oder Arbeitslosigkeit nur 20 Prozent aus regulärer Beschäftigung mit 65 Jahren in die Altersrente. Deshalb ist die Rente mit 67 ein inhumanes Rentenkürzungsprogramm.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit – muss drin sein. Gleichwertige Arbeit muss gleich entlohnt werden. Dass Frauen für dieselbe Arbeit durch-schnittlich 22 Prozent weniger als Männer verdienen, ist ein Skandal, den wir uns nicht länger leisten dürfen.

Gleiche Bedingungen für Zeitarbeit – muss drin sein. Wir brauchen gleiche Bezahlung und gleiche Arbeitsbedingungen für Zeitarbeitnehmer, damit sie nicht länger als Dumpinglöhner und billiger Ersatz für Stammbelegschaften missbraucht werden können.

Mehr Zeit für Familie und Kinder – muss drin sein. Gute Arbeit ermöglicht Freiräume für das Zusammenleben der Familien. Wer Beruf und Familie weitgehend problemlos kombinieren kann, ist zuhause und im Betrieb eine starke Stütze.

Mitbestimmte Arbeit – muss drin sein. Durch mehr Mitbestimmung, z.B. bei Betriebsschließungen, -verlagerungen oder –verkäufen, kann dem zügellosen Casino-Kapitalismus Einhalt geboten werden. Daneben muss die Arbeit von Betriebs- und Personalräten gestärkt werden.

Klima-, Umwelt- und Arbeitsschutz – muss drin sein. Gute Arbeit schont die Umwelt und damit auch die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weiterbildung – muss drin sein Berufliche Weiterbildung für alle ist besonders wichtig, um Arbeitsplätze zu sichern, beruflichen Aufstieg zu ermöglichen sowie Innovation in den Unternehmen zu fördern.

Dafür engagieren sich die Gewerkschaften am 1. Mai, aber auch Tag für Tag mit vollem Einsatz, um gute Arbeit für alle zu ermöglichen.