SPD informiert Bürgerinnen und Bürger in Waldheim und Waldhausen über Güterzuglärm
Auf Einladung des SPD Ortsvereins und der SPD-Bezirksratsfraktion in Döhren-Wülfel fand am Mittwoch, dem 22.06.2011, im Gemeindesaal der Timotheusgemeinde ein Informationsabend zum Thema Lärm durch Güterzüge statt. Hintergrund dieser Veranstaltung war eine Anfrage der SPD-Bezirksratsfraktion an die Deutsche Bahn. Mehr als 50 Anwohnerinnen und Anwohner haben diesen Abend genutzt, um sich über dieses Thema zu informieren und Fragen, die ihnen unter den Nägeln brennen, an die Referenten zu stellen
Als Referenten waren Detlev Herzig, Verkehrsexperte der SPD-Regionsfraktion, und Henning Hofmann, der Referent des SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange eingeladen. Weiterhin waren der örtliche SPD-Regionsabgeordnete Sascha Glade sowie der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bezirksrat Döhren-Wülfel Bert Oltersdorf zugegen.
Der Ortsvereinsvorsitzende Angelo Alter verwies in seiner Eröffnungsrede auf eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, wonach der Straßen- und Schienenlärm europaweit jährlich für 50.000 tödlich verlaufende Herzinfarkte und 200.000 Fälle von Herz-Kreislauf- Erkrankungen verantwortlich ist.
Nach den ersten Informationen der Referenten hatten die Anwohnerinnen und Anwohner die Gelegenheit ihre Sorgen und Anliegen vorzutragen. Hierbei wurde deutlich, dass die Betroffenen bereits über Jahre hinweg massiv unter dem Lärm, der durch die Güterzüge verursacht wird, zu leiden haben. Als sie erfuhren, dass der Bahn- und Güterverkehr in Zukunft noch erheblich zunehmen werde, kochten die Emotionen hoch. „Mir steht es bis zum Hals, ich weiß nicht, ob ich hier noch weiterhin wohnen und leben möchte“, so eine sichtlich erregte Anwohnerin.
Der Verkehrsexperte Detlev Herzig stellte anhand von Skizzen und vielen Detailinformationen die derzeit befahrenen Güterstrecken dar und gab einen Ausblick auf die geplanten Strecken. Im anschließenden Dialog mit vielen sehr engagierten Anwohnerinnen und Anwohnern entstand eine lebhafte und anregende Diskussion. Detlev Herzig wies darauf hin, dass man mit der Einführung einer „Grünen Welle“ für Güterzüge beispielsweise erheblich Lärm reduzieren könne, was von vielen als interessanter und außergewöhnlicher Denkansatz wahrgenommen wurde.
Henning Hofmann hellte in seinem Vortrag die Thematik aus europäischer Sicht auf. So sei die Europäische Union zuständig für Lärm und hat mit der EU-Umgebungslärmrichtlinie dafür gesorgt, dass die Mitgliedsstaaten unter anderem eine strategische Lärmkartierung zu erstellen haben. Die Landeshauptstadt Hannover ist dieser Verpflichtung nachgekommen und hat einen Lärmaktionsplan aufgestellt. Darin werden konkrete Maßnahmen wie z.B. eine Geschwindigkeitsreduzierung oder die Umrüstung der Güterzüge auf ein anderes Bremssystem zur Lärmminderung aufgeführt.
Nach über zwei Stunden Diskussion fasste Angelo Alter in seinem Schlusswort die wichtigsten Aussagen und Anliegen noch einmal zusammen und zog als Fazit, dass es sehr wohl Möglichkeiten der Lärmreduzierung gebe. Die Antwort der Deutschen Bahn, dass es keine Alternativen gebe, sei schlicht falsch und unredlich gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie den kommunalen Politikerinnen und Politikern.
Die SPD wird diese Veranstaltung nun erst mal in aller Ruhe nachbereiten und möchte das Thema zu einem späteren Zeitpunkt unter Beteiligung weiterer gesellschaftlicher Gruppen und engagierter Mitbürgerinnen und Mitbürger wieder aufgreifen.
Bis dahin allerdings werden noch viele Güterzüge für Unmut bei den Anwohnerinnen und Anwohner in Waldheim und Waldhausen sorgen….
Angelo Alter
Vorsitzender