Edelgard Bulmahn schaute sich in ihrem Wahlkreis um. Begleitet von Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck und Bezirksratsherr Jens Schade informierte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesbildungsministerin über eine Reihe von Institutionen im Stadtbezirk Döhren-Wülfel.

Ein traditionsreicher Handwerksbetrieb in Döhren war das erste Ziel der sozialdemokratischen Politikerin. Seit nunmehr schon 113 Jahren wird in der Schlosserei Ehlers an der Richartzstraße gehämmert und geschmiedet.
Der Urgroßvater von Benjamin Ehlers gründete noch zu Kaisers Zeiten im Jahr 1900 das Unternehmen. Juniorchef Benjamin Ehlers führte seine Besucher durch die Werkstatt, zeigte eine uralte Esse, an der auch der lederne Blasebalg noch funktionierte. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand dann aber die Situation der mittelständischen Handwerksunternehmen und die Bürokratie rund um die Auftragsvergabe der öffentlichen Hand.

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Edelgard Bulmahn (MdB), Benjamin Ehlers und Christine Ranke-Heck
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Ein Teil des großen Werkraumes ist wie ein Schlossereimuseum: mit Esse und Balg, mit alten Werkzeugen und einer alten Bohrmaschine. Traditionelle Fertigkeiten können hier noch weitergegeben werden.
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Nächstes Ziel der kleinen Rundreise von Edelgard Bulmahn war die Heinrich-Wilhelm-Olbers-Grundschule im Osten des Stadtteils. Diese Grundschule zählt zu den ersten Ganztagsschulen in Hannover. Der sympathischen Bundespolitikerin liegen die Ganztagsschulen besonders am Herzen. Schließlich brachte sie als Bundesbildungsministerin in der damaligen rot-grünen Bundesregierung ein erstes Programm zu finanziellen Förderung der Errichtung von Ganztagsschulen auf den Weg. Doch nach dem Auslaufen des Programms ist nichts mehr passiert. "Notwendig ist ein zweites Förderprogramm zu Gunsten von Ganztagsschulen", meint die gelernte Lehrerin Bulmahn.

Die Heinrich-Wilhelm-Olbers-Grundschule arbeitet seit August 2010 mit dem Turnklub Hannover zusammen. "Wir haben uns gesucht", freut sich Rektorin Hempel-Mähler über die gelungene Kooperation mit dem Sportverein. "Und
gefunden" ergänzt der Koordinator des TKH. Ihren größten Wunsch richtete sie an die Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck. Denn die Raumnot ist in der Schule groß. Für eine Übergangszeit wünscht sich die Schulleiterin deshalb von der Stadt Hannover einen Klassenraum-Container auf dem Pausenhof. Die Heinrich-WIlhelm-Olbers-Grundschule war eine der ersten Grundschulen, die vom Konzept der "Ganztagsgrundschule Hannover" überzeugt war. Das Konzept hatten SPD und den Grünen in Hannover entwickelt, und kann nur mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Landeshauptstadt Hannover und viel Engagement der Schule und des Kooperationspartners realisiert werden. Die Heinrich-Wilhelm-Olbersschule hatte für den Ganztagsbereich einen mobilen Raum bekommen - der nun allerdings wegen der hohen Anmeldezahlen für den ersten Jahrgang als
Klassenraum benötigt wird.

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Edelgard Bulmahn und Christine Ranke-Heck im Gespräch mit der Rektorin Frau Hempel-Mähler.
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Es ist noch Platz für ein weiteres "mobilen Klassenzimmer"als Ersatz für den im diesem Schuljahr in einenKlassenraum umgewandelten "mobilen Ganztagsraum".

Der Vormittag von Edelgard Bulmahn war noch mit zwei weiteren Terminen gefüllt. Von der Schule an der Olbersstraße ging es wieder Richtung Westen zur Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt an der Wiehbergstraße. Hier gibt es eine inclusive Krabbelgruppe mit einem behinderten Kind. "Auf den ersten Blick habe ich die Behinderung gar nicht gesehen, " meint die Bundestagsabgeordnete ganz erstaunt. Die Mutter des kleinen Mädchens nickt. Sie betont, es sei ganz wichtig, ganz wichtig ist, dass man ganz normal mit dem Kind umgeht. "Die Kleine nimmt jede Herausforderung an," betonte auch die Heilpädagogin, die 10 Stunden in der Woche in der Kita mit dem Mädchen arbeitet.
Auch die Kindertatesstätte nutzte den Besuch aus der Politik, um Probleme anzusprechen.. Und wieder war es die Bürokratie, die die sinnvolle Arbeit der Kita erschwert. Denn die Betriebserlaubnis für inklusive Kindertagesstätten gilt nur für ein Jahr und muss jährlich erneuert werden. Ein zweites Problem: Der Übergang des Kindes von der Krippengruppe in eine Kindergartengruppe erfolgt nicht automatisch . Auch für den Kindergarten ist zunächst eine besondere gefordert. Das schafft Unischerheit für Eltern, Kinder und Betreuerinnen. Dabei ist es für ein behindertes Kind ganz wichtig, dass es von Menschen betreut wird, die es kennt und denen es vertraut.
Edelgard Bulmahn und Christine Ranke-Heck versprechen, sich dieser Probleme anzunehmen.

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Letzte Station der kleinen Rundreise durch Döhren-Wülfel: Der Treffpunkt der Kulturen an der Karlsruher Straße in Mittelfeld. Diese Einrichtung zeichnet sich insbesondere durch ihre Integrationskurse aus. Es ist eines der nachhaltigsten Projekte der inzwischen abgeschlossenen Programms "Soziale Stadt Mittelfeld". Entstanden ist der Treffpunkt der Kulturen aus einer Initiative heraus - im Jahr 2007 wurde aber deutlich, dass ehrenamtliches Engagement nicht ausreicht.Walter Graetsch, der eng mit dem Trägerverein und deren Vorsitzenden Theresia Stenzel zusammenarbeitet, wurde Gerschäftsführer des Treffpunktes und kümmert sich um die Finanzierungsmöglichkeiten der vielfältigen Projekte.

Im Haus der Kulturen wird für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bislang auch eine Kinderbetreuung angeboten.Es besteht aber zur Zeit die Gefahr, dass diese Kinderbetreuung nicht mehr finanziert werden kann. Der Besuch von Edelgard Bulmahn wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Intergrationskurses und einer Gruppe im Selbstlernzentrum gern dazu genutzt, Fragen zu stellen, wo sie weitere Hilfe bekommen - bei der Anerkennung ihrer Ausbildung in ihrem Mutterland, bei der Vermittlung von Ausbildungen in Deutschland und bei der Vermittlung von Kinderbetreuung - damit beide Eltern, Mutter und Vater, an Kursen im Treffpunkt der Kulturen teilnehmen können.

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