Mira Lobe ist der Name eines Weges. Der Name für diesen Weg ist eine gute Wahl, denn in direkter Nachbarschaft befindet sich unsere erste Inklusive Schule, die Mira-Lobe-Grundschule der Annastift Leben und Lernen GmbH.

Mira Lobe war eine Kinderbuchautorin, die 1913 in Görlitz geboren wurde, nicht das studieren konnte, was sie wollte, weil sie Jüdin war, die 1933 nach Palästina auswanderte. Mehr als 100 Kinderbücher, die in über 30 Sprachen übersetzt wurden, stammen aus ihrer Feder.

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute können wir wieder einen Weg benennen.

Die Idee diesen Weg Mira-Lobe-Weg zu nennen kam aus dem Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode und dafür möchte ich im Namen des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel meinen herzlichen Dank aussprechen.

Das heute 2 Bezirksräte an der Enthüllung beteiligt sind, liegt daran, dass der Weg genau die Grenze zwischen den beiden Stadtbezirken bildet. Deshalb konnte der Wunsch, den Weg nach Mira Lobe zu benennen auch nicht – wie jetzt üblich- von den Stadtbezirksräten entschieden werden sondern braucht noch zusätzlich die Zustimmung des Rates der LHH.

Der Name für diesen Weg ist eine gute Wahl, denn in direkter Nachbarschaft befindet sich unsere erste Inklusive Schule, die Mira-Lobe-Grundschule der Annastift Leben und Lernen GmbH.

Dass die Kinderbuchautorin Mira Lobe, die 1913 in Görlitz geboren wurde und 1995 in Wien gestorben ist, Namensgeberin für die Grundschule und den Weg ist, ist eine gute Entscheidung. Mira Lobe wollte, nachdem sie das Gynasium beendet hatte, eigentlich Germanistik und Kunstgeschichte studieren, da sie Jüdin war, wurde ihr ein Studium allerdings untersagt. Sie besuchte dann eine Textil-, und Modeschule in Berlin und wanderte 1936 nach Palästina aus, 1940 heiratete sie Friedrich Lobe, der als Schauspieler in Tel Aviv arbeitete. Nachdem sie zwei Kinder bekommen hatte, fing sie an Kinderbücher zu schreiben.

Mehr als 100 Kinderbücher, die in über 30 Sprachen übersetzt wurden, stammen aus ihrer Feder. Die bekanntesten Bücher sind wohl „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Das kleine Ich bin Ich“.

Sehr berührt hat mich das 1948 erschienene Buch „Insu-Pu“ ("Insel der verlorenen Kinder"). In diesem Buch wird ein Thema behandelt, dass leider immer noch sehr aktuell ist: Kinder aus Urbien, wo Krieg herrscht, möchten in Terranien, einem Land, in dem Frieden statt Krieg herrscht, leben. Vier Schiffe mit Kindern machen sich auf den Weg dorthin. Als eines der Schiffe auf eine Miene fährt, gelingt es elf Kindern von dem sinkenden Schiff mit einem Rettungsboot auf eine einsame Insel zu gelangen. Dort bauen sie einen funktionierenden Kinderstaat auf.

Vielleicht können wir nun, mit dieser Wegebenennung, das Interesse an den wunderbar geschriebenen Kinderbüchern von Mira Lobe bei vielen Menschen wecken...

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Christine Ranke-Heck

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Christine Ranke-Heck, die Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks Döhren-Wülfel, und Bernd Rödel, der Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Kirchrode-Bemerode-Wülferode. Beide verbindet der Mira-Lobe-Weg.
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