Kann die ungenutzte „Neue Kapelle“ auf dem Seelhorster Friedhof zu einem Kolumbarium umfunktioniert werden? Die SPD-Fraktion im Bezirksrat Döhren-Wülfel hatte die Idee aufgeworfen, aus dem leerstehenden Gebäude einen würdevollen Raum zur Aufbewahrung von Urnen zu machen.

Eigentlich sollte der Bezirksrat schon vor der Sommerpause dazu einen Beschluss fällen. Doch obwohl der sozialdemokratische Vorstoß durchaus allgemein auf Wohlwollen stieß, kam es zu keiner Entscheidung in der Bürgervertretung.

Überraschend äußerte die CDU vor der Abstimmung noch Beratungsbedarf und bat um Vertagung. Nun wird der SPD-Antrag in der September–Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel erneut zur Debatte stehen.

Die Sozialdemokraten halten die vorgeschlagene Nutzung für die Ideallösung. „Die sehr schöne neue Kapelle auf dem Gelände des Seelhorster Friedhofes steht seit vielen Jahren leer. Sie müsste dringend saniert oder aber abgerissen werden. Eine Umwandlung in ein Kolumbarium wäre vermutlich deutlich kostengünstiger als ein Abriss. Hierzu wären lediglich ein neues Dach, sowie der Abriss des – nicht denkmalgeschützten – Zwischentraktes zwischen altem Gebäude und der neuen Kapelle sowie der Einbau von geeigneten Systemen zur Aufnahme der Urnen im Kapelleninnenraum erforderlich.

Auch böte sich die Möglichkeit, durch den Abriss des völlig maroden Zwischengebäudes noch Platz für einen kleinen parkähnlichen Ruhebereich und den Bau eines bisher auf dem Friedhof fehlenden Behinderten WCs zu schaffen. Durch den Betrieb des Kolumbariums ließen sich zudem zuverlässig und langfristig wieder Einnahmen aus dem Gebäude für die Stadt Hannover generieren“, heißt es in der Begründung zum Antrag. JS

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Könnte nach Ansicht der SPD zur Ruhestätte von Urnen werden: die sanierungsbedürftige „Neue Kapelle“ auf dem Seelhorster Friedhof. Foto: Schade