Der Bezirksrat lud ein und viele kamen. Nach der Begrüßung durch die Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck brachte der Gospelchor aus Döhren "Fishermens Friends" die geladenen Gäste und den "Kleinen Saal" im "Wienecke" an der Hildesheimer Str. in Schwung. Christine Ranke-Heck legte in ihrer Rede die Betonung auf die Besonderheiten in und die besonderen Menschen in diesem Stadtteil. Zu diesen besonderen Menschen gehören Frau Wiedemann, die sich intensiv um die Erhaltung des Döhrener Turm kümmert, und Sunnhild Reinkens, in deren "Puppenstube" so mache Initiative in Döhren begann.

Beide bekamen den Bürgerpreis des Bezirksrates Döhren-Wülfel verliehen. Die Bundestagsabgeordnete Edelgard Bulmahn betonte die Wichtigkeit ehrenamtlicher Tätigkeit und informierte über die vom Bundestag erst kürzlich beschlossene Unterstützung.

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Christine Ranke-Heck: Das Besondere und die Besonderen in unserem Stadtbezirk

Sehr geehrte Damen und Herren,

es freut mich sehr, dass trotz der etwas erschwerten Umstände so viele Gäste rechtzeitig hier eingetroffen sind!

Die Strecke des Hannover-Marathons führt nun durch einen großen Bereich unseres Stadtbezirks, was mich persönlich sehr freut, so können viele Menschen die schönen Seiten Döhren-Wülfels kennenlernen. Bei Herrn Marschall, unseren Kontaktbeamten, möchte ich mich bedanken. Herr Marschall hat uns auf die veränderten Verkehrsbedingungen aufmerksam gemacht hat, wodurch der Anreiseverkehr etwas geordneter erfolgen konnte.

Besonders möchte ich mich bedanken für die freundliche Unterstützung von Herrn Wienecke, der Volksbank Hannover, vertreten durch Herrn Andräs, der Üstra, vertreten durch Herrn Friebe und der Gilde Brauerei, die diesen Empfang ermöglicht haben.

Liebe Gäste,

ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserem Bezirksratsempfang.

Ganz besonders begrüße ich die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, des Niedersächsischen Landestages, die Abgeordneten der Region Hannover, die Ratsmitglieder der Landeshauptstadt Hannover und die Mitglieder des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel.

Ich begrüße die Vertreter und Vertreterinnen von Banken und Sparkassen, von Handwerk und Unternehmen, von Jugendeinrichtungen, Kirchen, Kindergärten. Ich begrüße die Vertreter und Vertreterinnen von Schulen, sozialen Institutionen und Vereinen und Verbänden. Ich freue mich, dass auch unsere Polizei ist wieder vertreten ist.

Für mich ist es heute dass erste Mal, dass ich in dieser Funktion hier stehe.

Seit 2001 gehöre ich ja schon dem Bezirksrat Döhren-Wülfel an, aber jetzt - als Bezirksbürgermeisterin - lerne ich ständig mehr über unseren Stadtbezirk. Ich lerne täglich etwas etwas über die Strukturendes Stadtteils und über die Besonderheiten in Döhren-Wülfel und über die Menschen, die hier leben.

Und ich stelle fest: Dieser Stadtteil hat viel Besonders zu bieten.

Und er hat viel Besonderes zu bieten, weil es Menschen gibt, die sich zusammentun und großartige Ideen umsetzen.

Im November letzten Jahres hat unsere neue Legislaturperiode begonnen, also eigentlich im einem grauen, trüben Monat. Doch hier bei uns in Döhren Wülfel ist der Winter nicht grau und trüb, nein er ist bunt und lustig.

Von den 13 hannoveraner Karnevalsvereinen sind 7 in unserem Stadtbezirk beheimatet. Die 5. Jahreszeit erleben wir hier sehr intensiv und farbenfroh. Ich bewundere die vielen kleinen Mädchen, die in ihren bunten Kostümen alle wie kleine Prinzessinnen aussehen und die tanzen können, als hätten sie biegsame Elemente und nicht starre Knochen in ihren Körpern. Diese Karnevalsvereine und diese Mädchen zeigen uns die andere Seite des Winters, die bunte und fröhlich Seite.

Dann folgt das Frühjahr. Da werden unsere Kleingärtner wieder ganz aktiv.

Sogar das Fernsehen ist sehr von unseren Kleingärtnern beeindruckt, deshalb hat der NDR im Kleingartenverein Wülfel auch einen Garten angemietet und berichtet regelmäßig über diesen Garten.

Gärten verbinden die unterschiedlichsten Kulturen.

Ich finde es erfreulich, dass immer mehr Zuwanderer auch Gärten übernehmen z.B. haben Mitglieder der vietnamesischen Pagode einen Garten in der Kolonie Wülfel angemietet und es soll dort auch Lotusblumen geben. (Die KulturInitiative bietet demnächst eine Führung an).

Die Pagode in der Karlsruher Str. ist eine der größten buddhistischen Kirchen Europas. Mit der vietnamesischen Pagode haben wir die Kirchen von sieben unterschiedlichen Religionen und Glaubensgemeinschaften in Döhren-Wülfel.

Bei meiner Bestandsaufnahme unseres Stadtbezirks ist mir aufgefallen, dass die Zahl sieben recht häufig bei uns auftaucht. Wir haben 7 Karnevalsvereine, 7 Glaubensgemeinschaften. Und wir haben sieben Grundschulen.

Und auch hier im schulischen Bereich haben wir Besonderheiten vorzuweisen:

Die GS Beuthener Str. war die erste Hochbegabtenschule in Hannover, die Glockseeschule hat ein besonderes pädagogisches Konzept und die GS Suthwiesenstr. bietet bilingualen Unterricht mit Französisch ab der ersten Klasse an, ein Angebot, dass in Niedersachsen einmalig ist.

Diese bilinguale Erziehung beginnt seit kurzem schon im Krabbelalter, denn Die Kleinen Galliern haben außer dem bilingualen Kindergarten und der Nachmittagsbetreuung an der Suthwiesenschule nun auch eine Krabbelgruppe eingerichtet, in der deutsch und französisch gesprochen wird.

Dann haben wir aber auch mit dem Kinderhaus St. Petri etwas Besonderes im Stadtbezirk. Die spielzeugfreie Kita ist eine von 15 Konsultationskindertagesstätten in Niedersachsen.

Wir haben nicht nur eine Schule für hochbegabte Kinder, wir haben auch den passenden Kindergarten dazu: Das Christliche Jugenddorfwerk hat bei uns im Stadtbezirk den ersten Hochbegabten Kindergarten Hannovers gegründet.

Einige unsere Jugendlichen waren in diesem Jahr auch schon sehr erfolgreich, die Hip-Hop-Streetdance Gruppe des Jugendzentrum Döhrens hat bei den Internationalen Meisterschaften in Prag gesiegt.

Aber es sind natürlich nicht die Besonderheiten, die das Leben in unserem Stadtbezirk angenehm gestalten.

Hier bei uns in Döhren-Wülfel ist alles vorhanden, was man so braucht: - Man kann hier arbeiten, denn es gibt große Unternehmen bei uns - aber auch kleine- und mittelständige Betriebe, - man kann hier gut wohnen, zwei Neubaugebiete sind fertiggestellt, - es gibt eine gute Infrastruktur, - wir können gut einkaufen, - und wir haben Wald, Wiesen und Wasser um unsere Freizeit schön zu verbringen.

Zum Stadtbezirk gehören nicht nur die Stadtteile Döhren, Seelhorst und Mittelfeld, sondern auch Wald, Wiesen und Wasser, Waldhausen, Waldheim und Wülfel. Besonders der Stadtteil Wülfel hat sich in den letzten Jahren ganz leise und fast unbemerkt komplett verändert:

Diese Veränderungen sind mir eigentlich erst richtig bewusst geworden, als wir vor einiger Zeit in einer Bezirksratssitzung einer Flächennutzungsplanänderung zugestimmt haben.

Der Stadtteil Wülfel war früher durch Industrie geprägt.

Jetzt gibt es hier kaum noch Industriegebiet: - große Teile Wülfels sind nun Gewerbegebiet und - man hat hier nun die vielfältigsten Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten, - z.B. Indoorsoccer oder ganz normal Fußball spielen, klettern, tanzen, schießen, mit Gewehr oder Bogen, Fitnesstraining betreiben oder Diskotheken besuchen,

All das ist in Wülfel möglich.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die regelmäßig in Hannover durchgeführten Umfragen bestätigen, dass sich die etwa 33.000 Menschen in unserem Stadtbezirk sehr wohl fühlen und dazu haben sie Alle, die sie heute hier anwesend sind mit ihrem Engagement, sei es beruflich oder ehrenamtlich, in einem großen Maße beigetragen.

Ihr Engagement für und in unserem Stadtbezirk sorgt dafür, dass wir alle uns hier sehr wohl fühlen und dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken.

Christine Ranke-Heck

Frau Wiedemann - Danke für die Sorge um den Döhrener Turm

Das Interesse für historische Gebäude wurde bei Frau Wiedemann schon früh durch die gemeinsamen Ausflüge mit dem architektonisch interessierten Vater geweckt.

Frau Wiedemann wohnte lange Zeit in der Nähe des Döhrener Turms, so kam sie auf ihrem täglichen Schulweg an diesem besonderen Gebäude vorbei.

Als dann 1975 das Denkmalschutzgesetz eingeführt wurde, wandte sie sich an die Stadt Hannover, mit der Bitte doch das Baudenkmal Döhrener Turm zu restaurieren. Die öffentlichen Kassen waren jedoch nicht so üppig gefüllt, dass man alle Gebäude, die unter Denkmalschutz standen so restaurieren konnte, wie es eigentlich erforderlich gewesen wäre, und auch unser Döhrener Turm hätte das Nachsehen gehabt.

Doch Frau Wiedemann gab nicht so schnell auf, sie und ihr Mann hatten die Idee, den Turm anzumieten und kamen selbst für die notwendigen Renovierungsarbeiten auf. Dieses wohl einmalige Angebot konnte die Stadt natürlich nicht ablehnen und so wurde Frau Wiedemann im Jahre 1975 Mieterin des Döhrener Turms.

Es gab viel zu erneuern am Döhrener Turm und es wurde nicht nur das Nötigste getan, nein Frau Wiedemann legte großen Wert darauf, dass eine Wasserversorgung und Stromversorgung angelegt wurden.

Viele Schulklassen und Interessierte durften sich den Turm schon einmal von innen anschauen, auch zur EXPO 2000 bot Frau Wiedemann Führungen in ihrem Turm an, die auch von vielen internationalen Besuchern gern angenommen wurden.

Seit 1978 kenne ich den Turm, der von meinen Kindern auch Rapunzelturm genannt wird, und seit dieser Zeit finde ich, sieht er unverändert gut aus, was wirklich dafür spricht, dass sich Jemand richtig liebevoll um ihn kümmert.

Nicht nur wir in Döhren-Wülfel freuen uns über den Döhrener Turm, nein ich denke jeder, der an diesem schönen Turm vorbeifährt genießt den Anblick.

Dafür, dass sie uns das ermöglicht haben, dafür dass sie dieses große zeitliche und finanzielle Engagement für das Baudenkmal Döhrener Turm erbracht haben und ihn so für uns erhalten haben, dafür möchten wir, der Bezirksrat Döhren-Wülfel, ihnen unseren Dank aussprechen.

Liebe Frau Wiedemann, wir danken Ihnen für ihr Engagement und überreichen Ihnen die Ehrenurkunde des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel und eine Anstecknadel mit dem Döhrener Turm.

Sunnhild Reinckens - Danke für die vielen Initiativen

Jeder kennt sie wohl, die Puppenmutti Döhrens, Sunnhild Reinckens, die Frau, die mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Strahlen nicht nur jeden von uns anstecken kann, sie gibt es auch an ihre Puppen weiter. Die Kunst Puppen herzustellen hat sie vor ca. 40 Jahren von einer Waldorflehrerin gelernt und ständig weiterentwickelt. Frau Reinckens hat Ihr Können an viele weitergegeben, durch Kurse und durch ihre Bücher. Aber eigentlich kann nur Sunnhild Reinckens den Puppen wirklich ein Eigenes Wesen geben, eine Seele einhauchen.

Frau Reinckens soll aber nicht wegen ihrer Arbeit oder ihrer Kunst heute geehrt werden, sondern wegen ihres großen ehrenamtlichen Engagements. Da aber viele Ideen so nebenbei in der Puppenstube, in ihrem Laden, entstanden sind, kann man in diesem Fall Beruf und ehrenamtliche Tätigkeit nicht so ganz auseinander dividieren. Dreh und Angelpunkt ist irgendwie immer ihr Laden gewesen, hier sind die Kinder hergekommen, und wenn es Probleme gab dann hat Frau Reinckens geholfen, z.B. mit Deutschunterricht für ausländische Kinder.

Der Laden war so etwas wie ein Sozial-Zentrum, hier fanden mal eben zwischendurch Besprechungen statt und es war nicht nur eine Puppen-Werkstatt, es war auch z.B. kam im Laden die Idee auf einen Literaturkreis zu gründen, oder was man gegen Ladenleerstände unternehmen kann. Darum kümmert sie sich in der AG Fiedelerstraße. So nebenbei war Frau Reinckens 12 Jahre Mitglied im Bezirksrat Döhren-Wülfel. Sie gehörte vor etwa 20 Jahren mit zu den Gründungsmitglieder der Interessengemeinschaft der Döhrener Geschäftsleute und weil sie damit eigentlich immer noch nicht ausgelastet war hat sie dann noch eine Aufgabe angenommen, die eigentlich ja gar keine Arbeit macht sie ist seit 10 Jahren Vorsitzende der Kulturinitiative Döhren-Wülfel-Mittelfeld. Sie sei der Anstoßstein der Straße hat schon die Mutter von Frau Reinckens gesagt und ich finde das trifft es genau. Vieles ist von ihr angeregt, angestoßen worden, vieles hat sie ins Rollen gebracht, viele Ideen entwickelt, sie ist immer kreativ und begeisterungsfähig und hat so schon viel für unseren Stadtbezirk Döhren-Wülfel getan. Liebe Sunnhild Reinckens, wir, der Bezirksrat Döhren-Wülfel, danken Dir für Dein großes Engagement und überreichen Dir die Ehrenurkunde des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel und eine Anstecknadel mit dem Döhrener Turm.