Heute hat das Statistische Bundesamt zum ersten Mal offizielle Zahlen zur Bilanz des Anerkennungsgesetzes ausländischer Bildungsabschlüsse vorgelegt. Die Bilanz ist ernüchternd, denn im Jahr 2012 wurden nur 7.458 Abschlüsse aus dem Ausland als gleichwertig mit dem jeweils deutschen Abschluss anerkannt und es wurden insgesamt nur 10.989 Anträge gestellt.

Erinnert sich noch jemand daran, dass die damalige Bundesbildungsministerin Schavan erwartete, dass im ersten Jahr 25.000 Anträge gestellt werden und insgesamt 300.000 Menschen mit ihren ausländischen Abschlüssen profitieren würden?

Das Gesetzesvorhaben ist natürlich an sich eine gute Sache und wurde von der SPD-Fraktion unterstützt: Wenn z.B. ein ghanaischer Mechatroniker mit seinem ghanaischen Abschluss in Deutschland als Mechatroniker arbeiten möchte, soll er seine Qualifikationen vollwertig einbringen können und sich mit seinem ghanaischen Abschluss bewerben können. Damit ein deutscher Arbeitgeber die Qualifikationen einordnen kann, soll der Ghanaer einen Rechtsanspruch haben, dass sein Abschluss mit dem deutschen verglichen wird und bei den entsprechenden Voraussetzungen als gleichwertig anerkannt wird.

So weit so gut, aber die schwarz-gelbe Bundesregierung ignorierte sämtliche, unserer Einwände und darf sich nun nicht wundern, dass nur so wenige Anträge auf ein Anerkennungsverfahren eingereicht wurden: Kein Rechtsanspruch auf Beratung, weiterhin ein Dschungel an Zuständigkeiten, keine finanzielle Hilfe bei eventuellen Nachqualifikatierungsmaßnahmen, keine sozial gestaffelte Gebührenordnung für die Antragsteller.

Das Gesetz war ein erster Schritt in die richtige Richtung, jetzt müssen aber weitere folgen, damit die Betroffenen überhaupt Anträge stellen und mit all’ ihren Qualifikationen auf dem deutschen Arbeitsmarkt arbeiten können.

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