SPD befürwortet Errichtung bezahlbarer Wohnungen am Washingtonweg in Mittelfeld

Auf einem freien Grundstück am Washingtonweg (Mittelfeld) möchte die städtische Baugesellschaft GBH ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus errichten. Neun kostengünstige Wohnungen unterschiedlicher Größe sollen hier entstehen. Einige Nachbarn, die mit ihren Einfamilienhäuschen im Osten an das Baugrundstück angrenzen, laufen dagegen Sturm.

Sie fürchten, dass man dann in ihre Gärten blicken kann und diese durch das neue Haus verschattet werden. Die Christdemokraten haben sich auf der Mai-Bezirksratssitzung des Stadtbezirksrats Döhren-Wülfel hinter diese Proteste gestellt. Die SPD-Fraktion im Bezirksrat votiert hingegen für das Neubauprojekt.

„Wir brauchen im Stadtbezirk dringend neuen Wohnraum, der auch bezahlbar ist. Und eine Verdichtung der Bebauung ist allemal besser als eine weitere Zersiedelung der Landschaft“, argumentieren die Sozialdemokraten. Ihr Fraktionsvorsitzender Jens Schade wies darauf hin, dass der Bezirksrat ja die Grundzüge der Planung schon 2016 einstimmig gebilligt habe. Schließlich sei in einer früheren Sitzung die vorgezogene Bürgerbeteiligung zu eben diesem Planentwurf beschlossen worden. Die CDU-Fraktion beantragte trotzdem, für die direkt angrenzenden Anlieger eine Informationsveranstaltung und eine Ortsbesichtigung durchzuführen.

Die SPD-Fraktion, durch zwei krankheitsbedingte Ausfälle personell geschwächt, sah so eine Veranstaltung dagegen eher skeptisch. „Es gab doch schon die vorgezogene Bürgerbeteiligung. Die Anlieger haben ihre Meinung gesagt und sogar Rechtsanwälte mit den ablehnenden Stellungnahmen beauftragt. Welchen Sinn soll das Ganze denn noch machen? Die Positionen stehen fest.“ Schließlich stimmten aber auch die Sozialdemokraten für den Ortstermin und das weitere Bürgergespräch. „Bürgerbeteiligung bedeutet für uns zwar nicht, nur die partikularen Interessen einiger Weniger zum Maß aller Dinge zu erheben“, meint ihr Fraktionsvorsitzender, aber: „miteinander reden ist immer gut.“

Überraschend positiv fiel dann jedoch das Votum für den neugefassten Bebauungsplan Nr. 153 aus. Der Bezirksrat stimmte dem Entwurf zur Errichtung des dreigeschossigen Wohnbaus mit bezahlbarem Wohnraum einstimmig zu. Diese „Einstimmigkeit“ ergab sich, weil nur die Befürworter des Planes über die Vorlage der Verwaltung überhaupt ihre Hände hoben. Die anderen Bürgervertreter beteiligten sich nicht an der Beschlussfassung und nahmen den Planentwurf lediglich zu Kenntnis.

Weitere Themen im Bezirksrat:

Wie der Schulweg von Döhren zur Kardinal-Bertram-Schule in Wülfel sicherer gemacht werden kann, konnte am dem Abend noch nicht geklärt werden. Die Verwaltung vermochte auf eine entsprechende SPD-Anfrage rechtzeitig zur Sitzung noch keine Antwort zu geben. Das soll nun schriftlich nachgeholt werden.

Auf Bitten der CDU wurde ein Antrag der Sozialdemokraten zur Freigabe von Parkplätzen in der Waldhausenstraße vor der vor über einem Jahr aufgegebenen dortigen Polizeiwache (Abbau der Schilder “Nur für Einsatzkräfte der Polizei“) auf Juni vertagt. Die Christdemokraten hatten hier Beratungsbedarf.

Einstimmig angenommen wurde hingegen der SPD-Antrag zur Installation weiterer Fahrradständer am Freizeitheim Döhren. JS