1980-10-05_BuTag_480

Die alte 33.Abteilung der SPD im Ortsverein Hannover lag zwischen der 32.Abteilung (Südstadt) im Norden und der 34 Abteilung im Süden(Wülfel Mittelfeld), sie erstreckte sich entlang der Hildesheimer Str.von Waldhausen bis zur Bothmerstraße/Würfel und im Osten vom Messeschnellweg bis in die Leineau im Westen. Dazwischen lagen die Gärten links und rechts der Peiner Straße, die wegen der seinerzeit herrschenden Wohnungsnot bis in die 70erJahre zum Teil noch bewohnt waren.

Traditionsgemäß trafen sich die Genossen zu ihren Sitzungen in der VEREINSKLAUSE (bei Ede)) Bernwardstr/Ecke Landwehrstr, später trifft man sich im FREIZEITHEIM DÖHREN.

Wiedergründung der SPD, 33. Abteilung DÖHREN 1945.

Wenige Tage nach der Besetzung am 10. April 1945 durch die Alliierten fand in Hannover-Linden am 29. April 1945 das erste Funktionärstreffen der SPD unter der Leitung von Kurt Schumacher statt.Am 6. Mai wurde unter seinem Vorsitz der erste Vorstand gebildet,er setzte sich aus langjährigen Genossen zusammen, dem Parteiausschuss gehört unter anderen auch der Genosse Alfred Schrader aus Döhren an.Unter Anlehnungen an die Organisationsstruktur des Ortsvereins Hannover vor 1933 wurde das Stadtgebiet wieder in 38 Abteilungen eingeteilt.

Die ersten Abteilungsleiter wurden zunächst bestellt, in der 33.Abteilung war dies der Genosse Alfred Schrader. Neben ihm war in der Döhrener Abteilung ein Kreis langjähriger Genossen mit dabei, unter anderem die Genossinnen Liesbeth Pieper und Martha Schrader sowie die Genossen Willhelm Pieper, Franz Woltemate, Heinrich Hansel, Otto Bartels. Von der ersten Mitgliederversammlung 1945 wurde Alfred Schrader in demokratischer Wahl als Abteilungsleiter bestätigt. Er übte sein Mandat bis 1948 aus, ihm folgte bis 1956 Otto Bartels . Dessen Nachfolger ist bis 1956/57 Werner Haußherr, ihm folgte als Abteilungsleiter1957 Oscar Schrader, der Sohn von Alfred Schrader, bis in die 1970er Jahre.

Schon kurz nach Kriegsende hat es eine gut funktionierende 33. Abteilung mit entsprechender Öffentlichkeitswirkung gegeben, bereits 1946 erhalten Liesbeth Pieper und Alfred Schrader ein Mandat für den ersten Rat der Stadt Hannover. Die vorherrschende Problematik der frühen Nachkriegszeit war der Kampf um das bloße Überleben (nicht genügend Essen , keine Kleidung, kein Brennmaterial im eiskalten Winter 1946, keine Gas- oder Elektrizitätsversorgung, zu wenig Wohnraum), daneben galt die politische Diskussion in der Abteilungen übergreifenden aktuellen Themen, unter anderem der Zusammenschluss mit der KPD in der
sowjetischen Besatzungszone, Entnazifizierung, Demontage der Schwerindustrie, Abholzung der Wälder in der britischen Besatzungszone.

Parteiarbeit in der 33. Abteilung seit den frühen 50er Jahren:

Die hauptsächliche Aktivität der politischen Arbeit in der 33. Abteilung bezog sich auf die Bewältigung örtlicher Probleme im unmittelbaren Umfeld sowie auf die Mitsprache bei der Gestaltung des Stadtteils im gesamtstädtischen Zusammenhang. Wesentliche Einflüsse auf die Sadtteilsentwicklung nahmen in den 50er und 60er Jahren Liesbeth Pieper als Ratsherrin bis (1968) und Willhelm Pieper als Beisitzer im Vorstand des SPD Ortsvereins Hannover1954 bis1963. In den1960er Jahren wird in Döhren ein großes Neubauprogramm für Wohnquartier realisiert, was dazu führt, dass viele junge Familien durch Zuzug die ursprüngliche Struktur des Stadtteils veränderten. Bemerkbar machen sich seit den 60er Jahren auch die neuen kommunalpolitischen Anforderungen durch die Einwanderung vieler südeuropäischer Arbeiter, die in der Döhrener Wolle eingestellt wurden.

Der Neubau der Grundschule an der Suthwiesenstraße nach 1970 konnte viele der neuen bildungspolitischen Probleme im Stadtteil lösen, im Alltag aber waren auch außerschulische Probleme zu bewältigen, die damit zusammen-hingen , dass viele der zugewanderten Kinder kaum Deutsch sprachen. In diesem Zusammenhang muss die Initiative vieler junger Genossinnen gewürdigt werden aus der 33.Abteilung, die sich mit Nachhilfeunterricht um die neuen Einwohner bemühten.

2013_SPD-Doe_Bernwardstr_480
Treffpunkt der SPD in Döhren in der Bernwardstraße, Foto: Manfred Engelke

Kommunalpolitische Aktivitäten in den 70er und 80er Jahren

In den70er und 80er Jahren haben sich in dem Stadtteil Döhren eine Reihe tiefgreifender sozialer und städtebaulicherstruktureller Veränderungen ereignet, deren Diskussion, Planung und Umsetzung die politische Arbeit der 33. Abteilung geprägt haben.

Dazu gehört neben der Anlage eines eigenen Gleiskörpers für die Stadtbahn auf der Hildesheimer Str.

  • der Abriss des Döhrener Maschpark, dem traditionellen und zentralen Lokal für die Döhrener Vereine,
  • die damit verbundene Initiative zum Neubau des Freizeitheimes an der Wolle Bahn,
  • die Verlegung der alten Sportplätze von der HildesheimerStr. in die Döhrener Masch,
  • der auch damit zusammenhängende großflächige Ausbau des ÜSTRA Depots,
  • die Schließung und der Abriss der Döhrener Wolle,
  • sowie die anschließende großflächige Wohnungs-Bebauung,
  • die Diskussion um den Verkauf der alten Arbeitersiedlung "Döhrener Jammer" an private Eigentümer,
  • die Erschließung und der Ausbau des Naherholungsgebiets Leine Aue (in Zusammenarbeit mit den angrenzenden SPD Abteilungen) mit der Zielsetzung, einen Autobahnzubringer von der Autobahn aus Bad Nenndorf zur Messe durch das Naherholungsgebiet zu verhindern.
2013_SPD-Doe_FZH_480
Das Freizeitheim Döhren - das Unvollendete - , 2013, Foto: Manfred Engelke

Zusammenstellung der Amtsträger in der 33. Abteilungen ab 1972 des Ortsvereins Döhren, Waldhausen,Waldheim, Seelhorst.

Abteilungsleiter und Ortsvereinsvorsitzende: Alfred Schrader,Otto Bartels, Werner Haußherr, Oscar Schrader, Uwe Reinhardt, Rainer Litten, Heiner Kebschull, Heide Beußer-Böhm, Jürgen Reiche, David Whaybra, Manfred Müller, Sigrid Leuschner

Beisitzer im Vorstand OV der SPD Hannover: Willhelm Pieper, Sigrid Häfner.

Vorsitzender Unterbezirk Hannover: Manfred Müller

Mitglieder im Rat der Landeshauptstadt Hannover: Liesbeth Pieper, Alfred Schrader,Rudolf Wohlrab, Uwe Reinhardt, Manfred Müller, Brigitte Baedecker, Gudrun Koch, Christine Ranke Heck.

Bezirksbürgermeister: Oscar Schrader, Inge Meier, Christine Ranke-Heck, Antje Kellner

Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag: Hilde Jünemann, Hilde Opels Jünemann, Bernhardt Kreibohm,Wolfgang Jüttner, Sigrid Leuschner, Doris Schröder-Köpf.

Abgeordnete Deutscher Bundestag: Kurt Schumacher, Ernst Winter, Erich Ollenhauer, Werner Marquard, Helmut Rohde, Edelgard Bulmahn.

Abgeordnete Europa Parlament: Barbara Simon, Bernd Lange.

Mitglieder im Bezirksrat: Oscar Schrader, Rudolf Wohlrab,Siegfried Hebestreit, Jens Schade, Gudrun Koch, Adelbert Heckerodt , Sunnhild Reinkens , Günther Porsiel, Christine Müller-Matysiak, Detlef Sprenz,Anja Mayerrose, Richard Bohne, Manfred Koch, Peter Seidel, Arno Leng, Brigitte Baedeker, Klaus Tegge.

Quellen und Autor


Generalversammlung OV. Hannover 1946
Archiv der Landeshauptstadt Hannover
Erinnerungen Hans Jähner 50 Jahre SPD 33. Abteilung Döhren, Waldheim, Waldhausen,Seelhorst

Hannover, im September 2013 Hans Jähner