Der Wechsel wurde wahr. Christine Ranke-Heck führt jetzt den Bezirksrat Döhren-Wülfel. Stellvertreterin wurde Claudia Meier von den Grünen. Mit den beiden zieht ein frischer Wind in den Bezirksrat ein: Inhaltlich und im Stil.

Frischer Wind im Bezirksrat Döhren-Wülfel Christine Ranke-Heck als Bezirksbürgermeisterin gewählt

Der neue Bezirksrat Döhren-Wülfel hat eine buntere Zusammensetzung als der bisherige: 19 Mitgliedern, je 7 von CDU und SPD, zwei Grüne, je ein Mitglied der FDP, der Linkspartei und der WfH. Das fördert die inhaltliche Diskussion, erschwert aber auch die Bildung von Koalitionen. Eine absolute Mehrheit von 10 Stimmen wurde weder im ersten Wahlgang zur Wahl der Bezirksbürgermeisterin noch im ersten Wahlgang zur stellvertretenden Bürgermeisterin erreicht. Im zweiten Wahlgang zur Bezirksbürgermeisterin erhielt Christine Ranke-Heck (SPD) mit 8 Stimmen die knappe Mehrheit vor Maria Hesse (CDU) mit 7 Stimmen bei zwei Enthaltungen und zwei ungültigen Stimmen. Der bisherige Bezirksbürgermeister Arno Kirse war zum zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten, nachdem er im ersten Wahlgang nur 7 Stimmen erhalten hatte. Im zweiten Wahlgang zur stellvertretenden Bürgermeisterin wurde Claudia Meier (Grüne) mit 10 Stimmen gewählt - Frau Meier war von Arno Kirse (CDU) vorgeschlagen worden. Jessica Schmitz (FDP) - vorgeschlagen von Jens Schade (SPD) - erhielt 9 Stimmen. Claudia Meier (Grüne), Christine Ranke-Heck (SPD) und Jessica Schmitz (FDP) erhielten Bromelien von der SPD, ausdauernde Pflanzen mit grünen starke Blätter und leuchtend rot-gelben Blüten, Symbol für eine Hoffnung auf gute Zusammenarbeit. Hans-Dieter Keil-Süllow

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Die HAZ schreibt am 10.11.2006:

Ranke-Heck führt jetzt Bezirksrat SPD-Kandidatin gewinnt Von Oliver Kühn und Birgit Würdemann

Machtwechsel in Döhren-Wülfel: Die Sozialdemokratin Christine Ranke-Heck ist gestern Abend überraschend zur neuen Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk Döhren-Wülfel gewählt worden. Das Ergebnis war denkbar knapp, die 46-Jährige erhielt im zweiten Wahlgang acht Stimmen, ihre Gegenkandidatin Maria Hesse (CDU) kam auf sieben Stimmen. Zwei Bezirksratsmitglieder enthielten sich, zwei Stimmen waren ungültig. Als Stellvertreterin wurde im zweiten Wahlgang Claudia Meier von den Grünen gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Arno Kirse (CDU) hatte seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem er im ersten Wahlgang zwei Stimmen weniger als seine politische Gegnerin bekam.

Ranke-Heck zeigte sich nach der Wahl sichtlich erleichtert. Das war spannend wie ein Krimi. Enttäuscht war dagegen der bisherige Amtsinhaber Arno Kirse: Mindestens ein Mitglied meiner Fraktion hat mich nicht gewählt. Kirse hat angekündigt, sein Mandat zurückzugeben und sich komplett aus der Fraktion zurückzuziehen, auch als Fraktionsvorsitzender. Das Vertrauen ist nicht mehr gegeben. Damit geht eine politische Karriere zu Ende, nachdem der 76-Jährige bei den Kommunalwahlen bereits sein Ratsmandat verloren hatte und nun nach zehn Jahren als Bezirksbürgermeister ausscheidet.'

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Das Hannoversche Wochenblatt berichtet am 15.11.2006:

Arno Kirses bitterer Abgang CDU-Politiker vermutet Abweichler in den eigenen Reihen Döhren. So ganz wird sich das, was sich da in der Vorwoche vor der konstituierenden Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel abspielte, wohl nie aufklären lassen. Fakt ist: Arno Kirse hat sein Amt als Bezirksbürgermeister an SPD-Frau Christine Ranke-Heck abtreten müssen.

Bereits im Vorfeld hatte sich angedeutet, dass es für Kirse eng werden würde. Zwar hatte der CDU-Politiker sich erneut die Zustimmung der Grünen gesichert, doch war bis zuletzt unklar, wem Manfred Milkereit als Vertreter des Linksbündnisses zuneigen würde.

Christine Ranke-Heck siegt nach spannendem Wahl-Krimi Kirse erhielt im ersten Wahlgang von 18 gültigen Stimmen jedoch lediglich sieben, während Ranke-Heck bei zwei Enthaltungen erwartungsgemäß neun Stimmen auf sich vereinigen konnte. Für den Ex-Bezirksbürgermeister stand damit fest, dass ihm mindestens ein Mitglied der eigenen Fraktion die Zustimmung verweigert hatte. Konsequenz: Kirse trat im zweiten Wahlgang nicht mehr an, und die CDU schickte Maria Hesse ins Rennen. Sie unterlag Ranke-Heck schließlich denkbar knapp mit sieben zu acht Stimmen, wobei zwei Enthaltungen und zwei ungültige Stimmen gezählt wurden. Kirse bestätigte sein Vertrauen in die Grünen anschließend mit dem Vorschlag, die Grüne Claudia Meier zur stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin zu wählen. Auch hier waren im Duell mit der von der SPD vorgeschlagenen FDP-Vertreterin Jessica Schmitz zwei Wahlgänge erforderlich. Meier setzte sich schließlich mit zehn zu neun Stimmen durch. Für Arno Kirse geht damit nicht nur seine Laufbahn als Bezirksbürgermeister zu Ende. Der erst vor wenigen Tagen zum Fraktionschef gewählte frühere Ratspolitiker kündigte noch am gleichen Abend an, sein Mandat im Bezirksrat Döhren-Wülfel niederlegen zu wollen. rks

In der Unterschrift zum Foto schreibt das Hannoversche Wochenblatt: 'Als "spannend wie ein Krimi" bezeichnete Christine Ranke-Heck die Wahlen im Stadtbezirk Döhren-Wülfel. Die 46-jährige tritt die Nachfolge von Bezirksbürgermeister Arno Kirse an.

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Der Stadt-Anzeiger berichtet am 16.11.2006:

"Der bei den Kommunalwahlen im September neu gewählte Bezirksrat Döhren-Wülfel hat in der vergangenen Woche seine Arbeit aufgenommen. Christine Ranke-Heck (SPD) beerbt nach zehn Jahren Arno Kirse (CDU) als neue Bezirksbürgermeisterin.

Patt stärkt kleine Parteien Von Oliver Kühn Das hat im Stadtbezirk wie eine Bombe eingeschlagen: Arno Kirse ist bei der Wahl zum Bezirksbürgermeister für Döhren-Wülfel nicht wiedergewählt worden. Wie bereits an anderer Stelle berichtet, musste der 76-jährige Christdemokrat nach zehn Jahren im Amt seinen Hut nehmen. Stattdessen wird jetzt Christine Ranke-Heck (SPD) den Bezirksrat führen. Claudia Meier vom Bündnis 90/Die Grünen übernimmt den Stellvertreterposten obwohl FDP-Einzelvertreterin Jessica Schmitz der SPD zum Wahlsieg verholfen hat.

Bei der Stellvertreterwahl konnte sich Schmitz aber nicht durchsetzen. Für Kirse geht die politische Karriere offenbar zu Ende, während Ranke-Heck nach den Rücktritten der ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Detlev Sprenz und seiner Nachfolgerin Anja Meyerrose erst zur SPD-Chefin gewählt wurde und nun an der Spitze des Gremiums angekommen ist.

Kirse war sichtlich geschockt, als er im ersten Wahlgang nur sieben, seine Kontrahentin Ranke-Heck aber neun Stimmen bekam. Daraufhin zog sich der enttäuschte Christdemokrat aus dem Rennen zurück und kündigte seinen Rückzug aus der Politik an sowohl als Fraktionsvorsitzender als auch als Bezirksratsmitglied. Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Im zweiten Wahlgang trat dann seine Parteikollegin Maria Hesse an, die knapp mit sieben zu acht Stimmen unterlag. Das deutet darauf hin, dass Hesse, die auch in der Region aktiv ist, auch die neue CDU-Fraktionsvorsitzende werden könnte.

Pikant an der Wahl ist, dass Kirse sicher ist, von seiner eigenen Fraktion aufs Abstellgleis geschoben worden zu sein: Mindestens einer hat mich nicht gewählt. Offenbar hat ihn auch Claudia Meier von Bündnis 90/Die Grünen nicht gewählt, denn ihre Fraktionskollegin, die frühere stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Eva-Maria Hartmann, hat im Vorfeld stets die gute Zusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren hervorgehoben. Gerd Sommerkamp indes, bis zu den Kommunalwahlen zehn Jahre CDU-Fraktionschef, teilt Kirses Einschätzung nicht. Das ist nur eine Vermutung, alles andere ist Kaffeesatzleserei. Allerdings sind Absprachen offensichtlich nicht eingehalten worden. Wir konnten auf Unterstützung hoffen, sonst wären wir nicht angetreten, betont Sommerkamp. Kurios ist es, dass die CDU die Grüne Meier als Kandidatin für den Posten des stellvertretenden Bezirksbürgermeisters vorgeschlagen hat. Es gab Absprachen, und wir wissen ja nicht, wer uns nicht gewählt hat, sagt Sommerkamp.

Ranke Heck, von Beruf landwirtschaftlich-technische Assistentin, will sich nun erst einmal ins Amt einfinden. Leicht dürfte das nicht werden, denn im Bezirksrat stehen sich die beiden großen Parteien SPD und CDU bei jeweils sieben Stimmen mit einem Patt gegenüber, dazu kommen die beiden Grünen, die sich schon bei der Wahl nicht einig waren. Bei Entscheidungen im Bezirksrat Döhren-Wülfel werden künftig also die drei Einzelvertreter von FDP, WfH und Linksbündnis ein gehöriges Wort mitreden können. Weil sich SPD und CDU spinnefeind sind, wird es permanent wechselnde Mehrheiten geben, prophezeit Manfred Milkereit, Einzelvertreter vom Linksbündnis. Milkereit hatte mit seiner Äußerung für Aufsehen gesorgt, dass Kirse ihm zeitweise den stellvertretenden Bezirksbürgermeisterposten angeboten habe was ein Novum in ganz Niedersachsen gewesen wäre. "

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Bild: Claudia Meier (Bündnis 90 / Die Grünen)

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Bild: Ratsherr Manfred Müller (SPD) und Jessica Schmitz (FDP)

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Christine Ranke-Heck und Jessica Schmitz (FPD)

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Unsere Vertreter/innen im Rat: Gudrun Koch und Manfred Müller

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SPD im Bezirksrat Döhren-Wülfel: Mathias Eberhardt, Ina Breiholz-Eberhardt und Christine Ranke-Heck

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Glücklich: Sigrid Leuschner (MdL und Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Döhren-Wülfel) und Christine Ranke-Heck (frischgewählte Bezirksbürgermeisterin)

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