Mit dem besten Wünschen für das neue Amt verpflichtete auf der Februar-Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel Bürgermeisterin Christine Ranke-Heck den 36jährigen Wülfeler Sascha Wessel als neues Mitglied im Gremium. Der junge Familienvater ist den Menschen aus dem Stadtbezirk bereits bekannt. Er vertritt unsere Stadtteil im Regionsparlament und engagiert sich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Wülfel.

Sascha Wessel rückte für Klaus Geburek nach, der aus ganz persönlichen Gründen schweren Herzens auf sein Mandat im Bezirksrat verzichtet hatte. Im Namen aller Bürgervertreter wünschte Christine Ranke-Heck ihm und seiner Ehefrau für die Zukunft alles Gute. Nunmehr ist die SPD-Fraktion im Bezirksrat wieder komplett. Einstimmig wählte die Fraktion Bert Oltersdorf aus dem Stadtteil Seelhorst zu ihrem neuen Vorsitzenden. Auch dieses Amt war durch den Rücktritt von Klaus Geburek vakant geworden.

Auf Antrag der SPD beschloss der Bezirksrat in dieser Sitzung anschließend, dass die Stadt die Verkehrssituation im Kreuzungsbereich Karlsruherstraße, Ecke Eichelkampstraße überprüft. Weil die Karlsruher Straße oft bis in die Kreuzung hinein zugeparkt ist, kommt es dort immer wieder zu gefährlichen Situationen. Noch während in der Fraktion dieser Antrag vorbereitet wurde, geschah Mitte Januar hier wieder ein folgenschwerer Verkehrsunfall. Drei Menschen wurden dabei verletzt, zwei von ihnen schwer.

Leicht fiel es der SPD, einen Antrag der Christdemokraten im Bezirksrat zuzustimmen. Darin wird die Verwaltung gebeten, einen Bewegungsparcour für ältere Menschen im Stadtbezirk einzurichten. „Das ist eine gute Idee, einen Vorschlag der SPD im Stadtbezirksrat Ricklingen auch für unseren Stadtbezirk aufzugreifen“, fand Bert Oltersdorf.

Umgekehrt machten es sich die Kollegen von der anderen großen Partei es sich nicht leicht mit weiteren SPD-Vorschlägen. Die Holthusenstraße in Döhren ist nach dem letzten katholischen Pfarrer an der St. Petri-Kirche benannt, der im 16. Jahrhundert lebte. Unglücklicherweise gibt es auch einen Schriftsteller gleichen Nachnamens, der sich in der Zeit der NS-Diktatur zu den Nationalsozialisten bekannte. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte, so schlug die SPD vor, der Straßenname durch ein kleines zusätzliches Legendenschild erläutert werden. Dieser Antrag wurde von den Christdemokraten ebenso zur weiteren Beratung in die Fraktion gezogen wie die SPD-Bitte, das illegale Parken vor dem Begegnungszentrum in Mittelfeld zu unterbinden. Aus der Mitte der Stadtteilrunde war hier die Anregung an die Bezirksratsmitglieder herangetragen worden, etwas gegen dieses Zuparken der dafür nicht vorgesehenen Freifläche zu tun.

Für Verwunderung unter den Zuschauern sorgte auch, dass die CDU-Fraktion einen interfraktionellen, von ihr bereits ebenfalls unterschriebenen Antrag hinsichtlich des geplanten Empfangs des Stadtbezirksrates zurückzog. Es ist eine über 10-jährige, vom damaligen Bezirksbürgermeister Arno Kirse begründete Tradition, dass der Bezirksrat einmal in Jahr Persönlichkeiten aus dem Stadtbezirk einlädt und dabei Menschen ehrt, die sich durch besonderes ehrenamtliches Engagement um ihre Mitbürger verdient gemacht haben. Der diesjährige Bezirksratsempfang ist für den Monat Mai geplant, dafür wollte der Bezirksrat 1.500 € aus eigenen Mittel bereitstellen. Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck hatte diesmal darauf verzichtet, mögliche Sponsoren anzusprechen. Im vergangenen Jahr wurde insbesondere ein Sponsor wegen seiner Unterstützung des Empfangs öffentlich von einer CDU-Bezirksratsfrau angegriffen. Darauf wollte die Bezirksbürgermeisterin zukünftig auf die Unterstützung von mit dem Stadtbezirk verbundenen Unternehmen verzichtet. Jetzt kann nur gehofft werden, dass durch die Verzögerung des Finanzierungsbeschlusses der Bezirksratsempfang nicht gefährdet wird.