Der Stadtteil Waldhausen liegt idyllisch im Norden des Stadtbezirks Döhren-Wülfel zwischen Döhren und der Südstadt. Die Straße mit den schönsten Häuser ist sicherlich die Güntherstraße zwischen Hildesheimer Straße und Maschsee.
Eine Straße mit aktiven BewohnerInnen und Bewohnern: Jedes Jahr werden in den Vorgärten Kunstwerke ausgestellt.

An der Ecke Hildesheimer Straße / Güntherstraße kann man von der Schönheit der Straße nur bruchteilhaft einen Eindruck bekommen. Am Eingang der Güntherstraße ist ein Gebäude aus einer anderen Zeit. Ein Wohngebäude, das zum Bürogebäude wurde. In dem Gebäude residiert der einzige in Hannover ansässige bundesweit agierende Arbeitgeberverband, der Chemieverband Nord.

Der Chemieverband Nord will nun dieses Haus durch ein neues Gebäude ersetzen.

Vergleichen Sie selbst. Lohnt es sich wirklich, für den Erhalt dieses Gebäudes zu streiten ?

Es geht um Arbeitsplätze in Hannover. Der Chemieverband Nordwill sich an diesem Standort vergrößern, neue Arbeitsplätze schaffen.

Es geht um ein funktional gelungenes modernes Gebäude. Ein Architektenwettbewerb hat ein ansehnliches Ergebnis gebracht.

Es geht um die Beteiligung der Betroffenen. Nachbarn und Anwohner/innen wurden frühzeitig informiert. Der Bezirksrat stimmte zu, alle Fraktionen des Bezirksrates stimmten zu.

Um was geht es den Protestierenden ? Um was geht es der CDU ? Und dann - Monate nach der Information der Anwohner/innen - kam der Protest gegen das Gebäude an diesem Platz. Und nun wandte sich auch die örtliche CDU gegen diese Planungen.

Der Abstand zum Nachbargebäude steigt. Das Nachbargebäude kommt mehr zur Geltung. Eigentlich kann man aus dem Bürogebäude nun weniger nah sehen, was im Wohngebäude passiert.

Der Chemieverband hat Parkplätze reserviert. In der Tiefgarage des Medizinischen Dienstes. Eigentlich müssten dann weniger Autos auf der Güntherstraße stehen.

Eigentlich müssten die Nachbarn mit der Lösung zufrieden sein ? Und - eigentlich sind die Bewohner/innen der Güntherstrasse von den Planungen nicht so richtig betroffen - denn ihre Häuser bleiben ja so wie sie sind.

Dass der Charakter der Güntherstrasse am Eingang an der Hildesheimer Strasse nicht mehr zu erkennen ist, dass ist ein bedauerlicher Zustand, der schon Jahrzehnte anhält.

Auch eine erneute Informationsveranstaltung brachte keine Einigung. Urteilen Sie selbst: Ist die Neuplanung eine Verschlecherung ?

Ist der Protest wirklich berechtigt ?

Hans-Dieter Keil-Süllow

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So sieht das Bürogebäude jetzt aus.
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So sieht wird das neue Gebäude aussehen. Die Flachdachkonstruktion bietet mehr Raum. Mehr Raum für mehr Arbeitsplätze. Größere Fenster. Die vordere Front wird ein nach hinten gerückt und ist dann in gleicher Linie wie das Nachbargebäude. Parkplätze werden in der Tiefgarage nebenan in der Hildesheimer Str. bereitgestellt.
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Der Vergleich in der Ansicht von vorne zeigt deutlich - der Abstand zum Nachbarn wächst.
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An den beiden Modellen ist auch deutlich zu sehen - Der Abstand zum Nachbargebäude wird größer, das Gebäude is dann mehr zur Hildesheimer Str und mehr nach hinten verschoben.
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Hier der geplante Neubau im Modell.