Zwischen den hohen Häusern im Viereck Fiedeler Straße, Abelmannstraße, Landwehrstraße und Helenenstraße kann man ein grünes Paradies finden - wenn man sich getraut, das "Privat"-Schild zu ignorieren und den Park zu betreten.

Ein privater Park in der Mitte, der zu den Seniorenwohnungen der Kühnemannstiftung gehört, an der Abelmannstraße ein Garagenensemble und bei an den Häusern zur Helenenstraße und Fiedeler Straße Gärten. Hübsch abgegrenzt durch Zäune mit Stacheldrahtkrönung.

Manch ein Garten ist nett anzusehen, manch einer nur ein Betonplatz ohne Grün. Rings um den privaten Park der Kühnemannstiftung bilden hohe Bäume eine natürliche grüne Mauer.

Wie schön könnte dieses Einöd sein ? Eine grüne Lunge für Jung und Alt, für Senioren und für Kinder. Ein Park zum Spielen und Ausruhen.

Eigentum verpflichtet. Und Eigentum schützt man am besten durch Zäune. Und daher gibt es in diesem grünen Paradies Zäune en Masse: Maschendrahtzäune mit einer Krönung aus Stacheldraht.

Es ist für uns alle erfreulich, dass unsere durchschnittliche Lebenserwartung steigt.

Doch mit zunehmendem Alter müssen wir mit Einschränkungen leben und benötigen Hilfsmittel wie z.B. Rollstühle oder Rollatoren. Die Wohnungen in unserem Stadtgebiet sind in einer Zeit gebaut worden, in der an solche Hilfsmittel noch nicht zu denken war. Deshalb können viele Menschen nicht so lange in der gewohnten Umgebung bleiben, wie sie das eigentlich gerne tun würden.

Um hier Abhilfe zu schaffen hat die Franz-Kühnemann-Stiftung einen seniorengerechten Neubau geplant. Eine Fläche von etwa 12 % des stiftungseigenen Gartens und von nur 4 % der gesamten Fläche zwischen den Häusern sollen bebaut werden, damit bezahlbare behindertengerechte Wohnungen in einem Niedrigenergiehaus entstehen können.

Wir wollen seniorengerechte Wohnungen und wir wollen eine grüne Umwelt.

Und wir würden uns wünschen, wenn jeder und jede, die gegen eine Maßnahme protestiert, auch vorher überlegt, ob und wie sie von der Maßnahme betroffen ist. Und vielleicht darüber nachdenkt, warum es nie eine Initiative: "Weg mit den Zäunen! Wir wollen einen Park für Alle! Freier Zugang in den Park aus allen Häusern!" in den Häusern rund um dieses grüne Paradies mit Zäunen gegeben hat.

Hans-Dieter Keil-Süllow Der Eingang zu dem privaten Park der Kühnemann-Stiftung von der Landwehrstraße aus. Das grüne Viereck von oben - eine hohe starke grüne Mauer zur Helenenstraße hin, etwas schütter im südlichen Teil (hier rechts) zur Fiedelerstraße und zur Abelmannstraße hin.