Nach der Publikation von „Matz“ mit Angeboten für Kinder und Jugendliche im Stadtbezirk Döhren-Wülfel und der Erscheinung von „ Was glaubst Du“, einem Informationsheft über die fünf Weltreligionen herausgegeben vom Integrationsbeirat Döhren-Wülfel kommt jetzt die dritte Broschüre aus dem Stadtbezirk über den Stadtbezirk: Die Wülfel-Broschüre ist da. Wenn sie so erfolgreich ist, wie ihre beiden Vorgängerinnen sollte man schon jetzt über einen Nachdruck nachdenken. Und Vieles spricht dafür.

Aber der Reihe nach: Die Landeshauptstadt Hannover initiierte für den Stadtteil Wülfel das Projekt Integrative Stadtteilarbeit ( ISA), in dem sich eine Gruppe von Unternehmern und interessierten Bürgern zusammenfand, mit dem Ziel für ihren Stadtteil etwas zu bewirken. Im Rahmen des Projekts ließen sie zunächst von Schüler/innen der Dietrich- Bonhoeffer-Schule im Stadtteil eine Bürgerbefragung durchgeführt. Das ernüchternde Ergebnis war, dass die meisten Befragten den eigenen Stadtteil nicht wirklich kannten. Dem wollte die ISA-Gruppe abhelfen, und konzipierte in Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover die nun vorliegende Broschüre.

Auf achtzig Seiten, von Graphikerin Jutta Gaenshirt liebevoll gestaltet, präsentieren sich hier Vereine und Verbände, Schulen und Kirchen, Parteien und Integrationsbeirat und viele der großen und kleinen, teils schon seit über einhundert Jahren in Wülfel ansässigen Firmen mit kurzen Texten. Wer einen Arzt, einen Ansprechpartner bei Problemen oder auch einfach nur ein schönes Restaurant im Bezirk sucht – hier wird er fündig. Dazwischen erfährt der Leser, dass zwei Drittel der Wülfeler Fläche Landschaftsschutzgebiet sind, in dem sogar Störche nisten, Wülfel aber dennoch zu Glanzzeiten einer der ganz großen Industriestandorte im Stadtgebiet war, wovon einige Industriedenkmale noch heute zeugen. Vom Schicksal der jüdischen Mitbürger der Familien Grünberg und Wertheim zeugen die Stolpersteine in der Hildesheimer Straße 377; auch dies eine Geschichte in der Wülfel Broschüre. Kurz: es gibt nichts, was es in dieser Broschüre nicht gibt, und wer nach der Lektüre des Heftes immer noch nicht über Wülfel Bescheid weiß, dem können auch die fleißigen Schüler der Dietrich Bonhoeffer Schule nicht mehr helfen. Die Wülfel Broschüre ist in einer Erstauflage von 7.000 Stück erschienen und wird ab heute an alle Haushalte im Stadtteil, sowie an Schulen und öffentliche Einrichtungen verteilt.

Text: A. Kellner
Photo: A.Kellner

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v.l.n.r. Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke Heck, Edelgard Bulmahn (MdB)