Auf der gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereins Döhren-Wülfel am 24.09.2007 stand das Thema Ursachen des Rechtsextremismus aus aktuellem Anlass im Mittelpunkt. Zahlreiche Mitglieder des Ortsvereins hatten am 15.09. an den Veranstaltungen bunt statt braun gegen die NPD-Veranstaltung in Hannover teilgenommen und wollten sich vertiefend mit den Gründen und dem Anstieg von rechtsextremistischen Einstellungen auseinandersetzen.

Die Landtagsabgeordnete und Ortsvereinsvorsitzende Sigrid Leuschner referierte zu dieser Thematik ausgehend von der neuesten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung Vom Rand zur Mitte - Rechtsextreme Einstellungen und ihre Einflussfaktoren in Deutschland.

Sie führte unter anderem aus: Man muss sich davor hüten, Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit als ein ausschließliches Problem der neuen Bundesländer anzusehen. Ausländerfeindlichkeit kann der Einstieg in ein geschlossenes rechtes Weltbild sein. Die Zunahme von rechtsextremen, anti-demokratischen Einstellungen ist auch ein Problem in der Mitte der Gesellschaft, nicht ausschließlich des Randes oder nur bestimmter Altersgruppen. Für rechtsextreme Einstellungen ist nicht nur eine Ursache auszumachen. Die Ergebnisse der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigen auf, dass die Zustimmung zu ausländerfeindlichem Gedankengut wächst und dass auch immer mehr Bürgerinnen und Bürger, die sich eigentlich in der Mitte unserer Gesellschaft einordnen, auf genauere Nachfrage hin ausländerfeindliche Aussagen tolerieren und diese teilweise sogar unterstützen. Jede Ausgrenzung von Gruppen, sie zu Sündenböcken zu machen, basiert im Kern auf rechtsextremen Einstellungen, die Ungleichheit von Menschen im Alltag rechtfertigen.

In der anschließenden Diskussion wurde hervorgehoben, dass es wichtig sei, bereits den ersten Äußerungen mit diskriminierenden Inhalten zu widersprechen, aufzuklären und Zivilcourage zeigen. Wichtig ist es außerdem, dafür zu werben, sich in politische Debatten einzubringen, Angebote von politischer Bildung zu nutzen und sich aktiv an demokratischen Willensbildungsprozessen zu beteiligen.

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Sigrid Leuschner nach der Mitgliederversammlung am 24.09.07 mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern