Der DGB erinnerte am 01. April vor dem ehemaligen Gewerkschaftshaus in der Goseriede an die gewaltsame Besetzung des Gebäudes vor 75 Jahren durch die Nationalsozialisten.
SS-Männer besetzten damals das Gewerkschaftshaus, in dem sich auch das Büro des SPD Ortsvereins und die Druckerei der sozialdemokratischen Zeitung „Volkswille“ befand. Unter den über hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch die Landtagsabgeordnete Sigrid Leuschner, die Bundestagsabgeordnete Edelgard Bulmahn und der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Hannover, Walter Meinhold.

Der Niedersächsische IG-Metall Vorsitzende betonte in seiner Ansprache, dass die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 die Macht nicht übernommen, sondern übertragen bekommen hätten. Auch die bürgerlichen Parteien hätten dem zugestimmt. „Ohne den Beitrag und die Unterstützung durch die Unternehmer und der bürgerlichen Parteien wäre die Machtergreifung nicht möglich gewesen. An diese Unterstützung müsse auch heute noch erinnert werden, auch wenn die Vertreter der heutigen bürgerlichen Parteien dieses nicht gerne hörten.“, hob Meine hervor. Gleichzeitig sprach sich Hartmut Meine für ein Verbot der rechtsextremen NPD aus. „Wir müssen wachsam bleiben und dürfen faschistische Tendenzen nicht unterschätzen.“

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Sigrid Leuschner und Edelgard Bulmahn unter den Gästen (Bildmitte) Sebastian Wertmüller, Vorsitzender der DGB-Region Mitte, bei der Begrüßung (rechts am Mikrophon)