Das markante fernöstlich anmutende Gebäude an der Karlsruher Straße in Hannover-Mittelfeld ist kein überdimensioniertes vietnamesisches Restaurant, wie manche glauben, sondern eine der größten buddhistischen Pagoden außerhalb Vietnams. Finanziert wurde der Bau komplett aus Spendengeldern. Das Einzugsgebiet reicht weit über Deutschland hinaus: Zu großen Festen treffen sich in der Pagode Viên Giác manchmal bis zu 4.000 Gläubige aus ganz Europa,

auch seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama war bereits zweimal zu Besuch. Das neben der Pagode gelegene ca. 1300qm große Brachgelände haben die Mönche ebenfalls erworben. Hier werden ein buddhistisches Meditationszentrum und ein japanischer Meditationsgarten entstehen. Mit einer eindrucksvollen Zeremonie an einem improvisierten Freiluftaltar fiel jetzt der Startschuss für das ambitionierte Projekt. Gründerabt Thich Nhu Dien und Abt Thích Hạnh Giới erbaten im Beisein von Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck gemeinsam mit Mönchen und Gläubigen zunächst Buddhas Segen für den Bau, erst dann duften die Bagger ihr Werk beginnen. Im ersten Bauabschnitt wird nun das Meditationszentrum fertig gestellt. Die sechseckige Gebäudeform steht dabei als Symbol für Buddhas Thron. Nischen im Inneren werden Platz für eine große Sammlung von Buddhafiguren der unterschiedlichsten Traditionen bieten. Die Finanzierung der Rohbaukosten ist bereits durch Spendengelder gesichert, schon am 9. August soll die Eröffnung sein. Meditationskurse und japanische Teezeremonien wollen die neben dem Abt derzeit sieben Mönche dort anbieten, ist doch einer von ihnen auch Teemeister. In einem weiteren Bauabschnitt wird ein großer japanischer Meditationsgarten entstehen, wie es ihn so in Deutschland noch nicht gibt. „ Das wird eine Riesenbereicherung für den Stadtbezirk, denn all dies wird ganzjährig auch öffentlich zugänglich sein.“ freut sich Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck über den Baubeginn. Vor Vollendung des Gesamtprojekts werden allerdings noch weitere Spenden für den zweiten Bauabschnitt benötigt. Abt Thích Hạnh Giới ist da ganz optimistisch: „ Sobald etwas vom Bau zu sehen ist, fließen auch die Spendengelder“, ist seine Erfahrung. „Das war auch beim Bau der Pagode so. Die Leute wollen und sollen schließlich sehen, wofür ihr Geld verwendet wird“. Der Anfang dafür ist in Mittelfeld gemacht.

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Baubeginn mit Buddha
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Stimmungsvolle Zeremonie vor dem ersten Spatenstich Mitte: Gründerabt Thich Nhu Dien und Abt Thích Hạnh Giới ( kniend) bitten im Kreise der Mönche um Buddhas Segen für das Bauvorhaben
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Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck lässt sich von Architekt Tran Phong Luu das Bauprojekt erläutern Text und Fotos © Antje Kellner
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Gruppenphoto v.l.n.r.: Buddhist 2.Buddhist 3.Mönch Thich Hanh Dinh 4.Mönch Thich Pho Tan 5.Abt Thich Hanh Gioi 6.Gründer-Abt Thich Nhu Dien 7.Mönch Thich Hanh Tue 8.Mönch Thich Hanh Ly 9.Architekt Tran Phong Luu 10.Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck 11.Tran Trung Hiep, Außenbeauftragter und stellv. Projektleiter

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