Die Verwaltung will die Grenzen der Schulbezirke ändern. Doch sind die neuen Wege für die Grundschüler dann noch sicher? Die SPD-Bezirksratsfraktion hakte in einer Anfrage in der jüngsten Bezirksratssitzung nach.

Hintergrund: Die Stadt Hannover will die Schulbezirke neu ordnen. Neue Grundschüler aus Waldheim und Waldhausen zukünftig die Schule in der Suthwiesenstraße und vor allem in der Heinrich-Wilhelm-Olbers-Schule besuchen.

Bislang müssen die Kleinen aus diesen beiden Stadtteilen durch die Eilenriede Grundschule Tiefenriede gehen. Die Schule dort platzt aber aus allen Nähten. Ohne Neuzuschnitt der Schulbezirke, so die Schulverwaltung, müsste die Schule an der Tiefenriede fünfzügig geführt werden, was aber gegen das Landesschulgesetz verstößt. Außerdem müssten Container angeschafft werden, um die Schüler unterzubringen, weil im Schulgebäude kein Platz mehr ist. Demgegenüber hat vor allem die Wilhelm-Heinrich--Olbers-Schule im östlichen Bereich von Döhren nach dem Auszug der katholischen Grundschule bei leicht sinkenden Schülerzahlen noch viel freie Kapazität. Die betroffenen Eltern aus Waldheim wollen von diesen Plänen aber nichts hören. Die ganzen sozialen Kontakte seien zur Südstadt ausgerichtet, plädieren sie für die jetzige Regelung. Außerdem sei der Schulweg entlang der Eisenbahn über die kleine Südschnellwegbrücke für die Kinder zu gefährlich.

Mit dieser Brücke beschäftigte sich deshalb die SPD-Fraktion in einer Anfrage in der letzten Bezirksratssitzung. Die Brücke sei eng, schlecht beleuchtet, verlaufe direkt neben einen Eisenbahngleis und werde im Winter nicht gestreut, heißt es in der Anfrage. Nach Ansicht der Stadt sollen deshalb eigentlich die Kinder aber die Brücke auch gar nicht nutzen. „Die Verwaltung empfiehlt, den Weg über die Brücke nicht als Schulweg zu nutzen“, sagte die neue Bezirksratsbetreuerin Gundula Müller. Doch die Alternative sind weite Umwege.

Weil die Sozialdemokraten die Angelegenheit noch einmal im Hinblick auf die Einwände der Waldheimer Bürger beraten und sich insbesondere die möglichen Schulwege gemeinsam mit der Schulverwaltung, dem Fachbereich Tiefbau, der Polizei und betroffenen Eltern anschauen möchten, zog die SPD die Drucksache zur weiteren Beratung in die Fraktion. Im März wird dann noch einmal die Änderung der Schulbezirksgrenzen auf der Tagesordnung des Bezirksrates stehen. JS

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Die Brücke ist ein schmaler Steg zwischen einer Wand mit Graffitis auf der einen Seite und einem Absperrgitter zum Gleis auf der anderen Seite. Wenn sich Radfahrer und Fußgänger bewegen, muss der Radfahrer absteigen.
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Wir blicken zurück. Auf diesem Gleis donnert - wie abgesprochen - ein Güterzug dahin. Betäubend laut. Erschreckend laut.