Die städtischen Finanzen standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel Anfang Januar im Freizeitheim Döhren. Insbesondere die SPD-Fraktion stellte eine ganze Reihe von Zusatzanträgen zum Haushaltsplan für die nächsten zwei Jahre zur Abstimmung, um politische Akzente in der Finanzplanung zu setzen.

Die Sitzung verlief ungewöhnlich kurz und harmonisch. Keine langen, überflüssigen Redebeiträge, mit denen Zuhörern und Bezirksratskollegen nur die Zeit gestohlen wird, kein Angiften von vermeintlich politischen Gegnern. Man verstand sich an diesem Abend parteiübergeifend.


Allerdings blieben die für die Mitglieder der CDU-Fraktion bereitgestellten Stühle und Sitzungstische leer. Die Christdemokraten boykottierten das Treffen der Bürgervertretung und waren geschlossen nicht erschienen. Dabei hatte Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner den Bezirksrat im Januar nur aufgrund des Wunsches der CDU zusammengerufen, um über den Haushaltsplan bei einem Extra-Treffen zu beraten. So kurzfristig war es allerdings schwierig, gewesen einen Tag zu finden, in dem der Saal des Freizeitheimes noch nicht vergeben war.

Zwei Termine standen schließlich zur Auswahl. An dem einen Tag wären drei SPD-Politiker verhindert gewesen, an dem anderen Termin (so hieß es jedenfalls ursprünglich) ein Mitglied der CDU-Fraktion. Weil die Sitzung auf jenes Datum gelegt wurde, an dem der CDU-Mann verhindert war, erschienen die übrigen christdemokratischen Bezirksratsmitglieder aus Protest ebenfalls nicht.
SPD-Fraktionsvorsitzender Jens Schade: „Das Verhalten der CDU ist eine reine Showaktion, die auch dem Ansehen des Bezirksrates als Ganzes schaden kann. Von Bürgern hörte ich im Gespräch schon den Begriff „Kindergarten“. Die Sitzung wurde extra auf Wunsch der CDU kurzfristig einberufen. Dann sollte die CDU auch akzeptieren, dass dafür ein Termin gewählt wird, an dem möglichst viele Bezirksratsmitglieder kommen konnten, und so die Beschlussfähigkeit gewährleistet ist.“