Man muss nur eine Treppe bis in den ersten Stock erklimmen und befindet sich dann doch schon zwischen hohen Gipfeln. Im hannoverschen Kletterzentrum Griffreich des Deutschen Alpenvereins (Peiner Straße 28) ist bis Ende Februar eine Ausstellung über das Wirken des Deutschen (und österreichischen) Alpenvereins von den Anfängen bis heute zu sehen. „Hoch hinaus – Wege und Hütten in den Alpen“ heißt die Schau mit Modellen, Karten, Texten und Bildern.

Die Ausstellung nimmt die Kultur- und Wirkungsgeschichte der Schutzhütten und des alpinen Wegenetzes und die Ziele und Werte der in den 1860er Jahren gegründeten Alpenvereine in den Blick. Auch die unwürdige Nazi-Zeit wird in dem geschichtlichen Rückblick nicht ausgelassen. Es liest sich schon beklemmend, wenn auf Hinweistafeln deutsche Volksgenossen begrüßt, aber Juden als „nicht erwünscht“ ausgeschlossen werden.

Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner überbrachte zur Vernissage die Grüße des Bezirksrates Döhren-Wülfel. In ihrer Rede beleuchtete sie die lange Geschichte der heute in drei Vereine aufgespalten alpinen Wanderbewegung (Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein und Alpenverein Südtirol), die sich vor 150 Jahren aufmachte, den, wie es damals hieß, „deutschen“ Teil der Alpen für wanderbegeisterte Naturfreunde zu erschließen. „Übrigens weitestgehend in – man kann es gar nicht oft genug betonen- ehrenamtlicher Arbeit“, sagte Antje Kellner. Die Bezirksbürgermeisterin weiter: „Das damals begonnene, von den Alpenvereinen betreute, Netz aus Wegen und Übernachtungsmöglichkeiten ist in seinen Grundzügen bis heute erhalten geblieben. Mittlerweile umfasst es stolze 66.000 Kilometer und jeder dieser Wege ist ein für seine spezifische Aufgabe in der Landschaft angelegtes, ganz individuelles Bauwerk.“ Einen Seitenhieb auf die Bewirtungsprobleme im Freizeitheim Döhren konnte sich die Bezirksbürgermeisterin nicht verkneifen: „Schon 1883 war etwa ein Viertel aller Alpenvereinshütten verpachtet- mit allen Unwägbarkeiten, die das manchmal für die Qualität der Versorgung mit sich bringt. Wir hier in Döhren kennen solche Probleme aus eigenen Erfahrungen mit unserem Freizeitheim.“

Für Antje Kellner ist die Geschichte der Schutzhütten immer auch Gesellschafts- und Kulturgeschichte und Spiegel des gesellschaftlichen Wandels. Kellner: „Ein spannender Trend unserer Tage ist dabei sicher, das Klettern in den Kletterhallen .In diesen, wenn Sie so wollen- städtischen Hütten unserer Tage mit integrierter Klettermöglichkeit wird den bergsportbegeisterten Städtern ohne großen Reiseaufwand alpines Vergnügen direkt vor der Haustür ermöglicht. Dies mit durchschlagendem Erfolg.“

Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner überbrachte die Grüße des Bezirksrates.
Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner überbrachte die Grüße des Bezirksrates.