Klare Absage an die Verwaltungspläne die Stadtbezirksgrenzen neu zu schneiden und Bezirksräte zusammenlegen. Einstimmig wandten sich die Politiker aller Parteien auf der November-Sitzung des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel gestern Abend (10. November) im Freizeitheim Döhren in einem von Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner formulierten interfraktionellen Antrag gegen entsprechende Vorschläge der Stadt im sogenannten „Haushaltssicherungskonzept (HSK) XI“. Außerdem auf der Tagesordnung: Der berüchtigte „nasse Fleck“ vom Fiedelerplatz.

„Es würde mit einer möglichen Zusammenlegung zu anonymeren und bürgerferneren Einheiten keineswegs, wie behauptet, ein Bedeutungszuwachs einhergehen, sondern lediglich eine bereits jetzt grassierende Politikverdrossenheit weiter verstärkt. Bezirksräte leben davon, dass sie vor Ort ansprechbar sind und bürgernah arbeiten“, heißt es in dem Änderungsantrag, Das von der Verwaltung vorgeschlagene HSK XI wurde anschließend von den Ortspolitkern nur zur Kenntnis genommen. In dem Vorschlag aus dem Finanzdezernat ist hinsichtlich Freizeitheime und Jugendzentren unter anderem vom „Abbau von Sanierungsstaus durch Aufgabe maroder Standorte“ die Rede. Ob damit etwa auch Standorte im Stadtbezirk Döhren-Wülfel gemeint seien, wollten die Sozialdemokraten wissen. Doch da musste Stadtbezirksmanager Sven Berger passen. Die Frage blieb letztendlich offen.

Der sogenannte Fleck vor der Bühne auf dem Fiedelerplatz, der sich nach starken Regenfällen schon einmal gerne zu einer riesigen Pfütze ausweitet, stand ebenfalls auf der Tagesordnung der Sitzung. „Die Verwaltung wird beauftragt, die Fläche auf der Nordostseite des Fiedelerplatzes vor der Bühne so zu sanieren, dass das Oberflächenwasser ablaufen kann und zukünftig weder großflächige Pfützen oder den schon legendären „nassen Fleck“ bildet“, beantragte Jens Schade im Namen der SPD-Fraktion. Der Antrag wurde ebenfalls geschlossen angenommen.

Nicht ganz so einhellig zeigte sich das Stadtteilparlament bei dem weiteren Antrag der SPD unter dem Motto „Lasst die Kleinen nicht frieren“. Jan Winneknecht (SPD): „Die Sportverwaltung hat den Sportvereinen mitgeteilt, dass die Sporthallen nur noch bis 15 Grad Celsius geheizt werden sollen. Für Sport mit Kindern (insbesondere Grundschulkindern), aber auch für Vereinssportangebote für Senioren ist dies zu wenig. Für die schon durch die Coronapandemie gebeutelten Sportvereine könnte eine derartige Energiepolitik ein weiterer Nackenschlag sein.“ Bis auf die Bündnisgrünen stellten sich alle Bezirksratsmitglieder hinter diesen Antrag. „Schade, dass nicht wir diesen Antrag eingebracht haben“, meinte Vize-Bezirksbürgermeisterin Gabriele Jakob (CDU). Die Forderung passierte nur gegen vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung aus der Grünen-Fraktion den Bezirksrat.