Die Anwohner der Bothmer Straße klagen über mehr Durchgangsverkehr vor ihrer Haustür. Seit die Stadt im Rahmen des Projekts Velo-Route 8 den südlichen Teil der Wiehbergstraße zur Einbahnstraße erklärt hat, fahren viele Autofahrer stadtauswärts nun über die Bothmerstraße.

Unmittelbar vor der März-Sitzung des Bezirksrates trafen sich einige Anlieger schon mit Vertretern der SPD-Bezirksratsfraktion, darunter auch Ratsfrau Anja Schollmeyerund den sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden im Bezirksrat, Jens Schade, und vor Ort, um den Politikern zu zeigen, wie ernst es ist. Für die eine Stunde später beginnende Sitzung des Stadtbezirksrates im Freizeitheim Döhren hatten die Sozialdemokraten bereits eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung formuliert. „Ursprünglich eine ruhige Wohnstraße, hat sich die Bothmerstrasse zu einer stark frequentierten Durchgangsstraße entwickelt. Besonders während der Stoßzeiten im Feierabendverkehr kommt es laut Anwohnenden zu einem Anstieg von über 100 Fahrzeugen pro Stunde. Dies führt zu einer erheblichen Belastung der Anwohnenden“, schilderte Anja Schollmeyer das Problem und fragte: „Welche Maßnahmen wird die Verwaltung einleiten um die Situation der Anwohnenden zu verbessern?“

Doch die Stadt vertröstete auf später: „Nach Umsetzung der Maßnahmen und Einrichtung der Fahrradstraßen Am Lindenhofe – Frobösestraße – Wiehbergstraße [sollen] die verkehrlichen Wirkungen insbesondere der Einbahnstraßenregelungen kontinuierlich beobachtet und bewertet werden. … Dazu sind im Frühjahr diesen Jahres Verkehrszählungen an verschiedenen Knotenpunkten im Untersuchungsgebiet der Veloroute geplant.“ Ob, wie die Straßenanlieger vorschlagen, die Bothmerstraße als (abschnittsweise) ebenfalls als Einbahnstraße eingerichtet wird, sei, so die Stadt, dann „abhängig von den beschriebenen Verkehrserhebungen und einer anschließenden Konfliktbewertung.“

Ein ordnungsrechtliches Problem griff Willi Lindenberg von der SPD-Fraktion auf. Anwohner aus dem Umkreis eines Kioskes an der Hildesheimer Straße in Waldhausen hatten sich über ihrer Ansicht nach übermäßigen Alkoholkonsum im Umfeld dieses Ladens beschwert. „Trifft es zu, dass der 24-Stunden-Kiosk zeitlich unbefristet, sozusagen „rund um die Uhr“, Alkohol verkauft mit der Möglichkeit, diesen vor Ort auf offener Straße zu konsumieren?“, fragte Lindenberg. Stadtbezirkskoordinator Sven Berger: „Bauordnungsrechtlich ist für den Kiosk eine Betriebszeit von Montag-Freitag von 6-18 Uhr und Samstag von 8-14 Uhr genehmigt. Die städtische Bauordnung wird deshalb die Einhaltung der Betriebszeiten kontrollieren.“ Aufgestellte Tische und Stühle vor dem Laden würden allerdings noch auf privaten Grund stehen, so dass es keiner Sondernutzungserlaubnis bedürfe.