Enttäuschung, Empörung, Unverständnis: Die auf der Februar-Sitzung des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel bekanntgewordenen Sparpläne der Stadt stießen auf einhellige Ablehnung. Das Projekt eines neuen Freizeitheims Döhren anstelle des viel zu kleinen und maroden Gebäudes, das seit fast 50 Jahren immer noch im „1. Bauabschnitt“ verharrt, soll nach den Vorschlägen aus dem Rathaus faktisch auf den „St. Nimmerleinstag“ verschoben werden. Stattdessen will die Verwaltung auf einmal einen Neubau des Freizeitheimes Ricklingen an erster Stelle ihrer Prioritätsliste setzen. Dieses Vorhaben, so heißt es seitens der Verwaltung, sei viel dringender.

Jörg Gronemann vom Fachbereich Gebäudemanagement hatte einen schweren Stand, als er dem Bezirksrat die entsprechenden Pläne zum Haushaltssicherungskonzept Nr. 11 vorstellte. In der Debatte fuhr vor allem die SPD-Fraktion schweres Geschütz auf und kritisierte die Vorschläge der Verwaltung. Und Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner betonte, dass der Neubau eines richtigen Freizeitheimes nach wie vor als Modellprojekt im Kulturentwicklungsplan der Stadt stehe.

Die Sozialdemokraten wiesen in der Beratung darauf hin, dass in einem dringend erforderlichen neuen Freizeitheim auch das Bürgeramt und die Stadtbücherei untergebracht werden sollen. Denn die derzeitigen Gebäude an der Peiner Straße seien – so die Aussage in einer anderen Verwaltungsdrucksache – wegen der Bausubstanz „mittelfristig nicht zu halten.“ „Was passiert mit der Bücherei und dem Bürgeramt, wenn dort den Mitarbeitern wegen der Bauschäden eine weitere Tätigkeit nicht mehr zugemutet werden kann?“, fragten Vertreter der SPD, ohne eine klare Antwort zu bekommen.

Ein Votum hat der Bezirksrat erst einmal nicht zu den Sparplänen abgegeben. Die SPD meldete weiteren Beratungsbedarf an. So steht das Thema im März erneut auf der Tagesordnung. Allerdings: Der Bezirksrat wird nur angehört, die Entscheidung zum Freizeitheim Döhren wird letztendlich vom Rat der Landeshauptstadt getroffen. SPD-Fraktionschef Jens Schade: „Wir appellieren an die Mitglieder des Rates. Lasst Döhren-Wülfel nicht immer wieder „hinten runterfallen“! Das neue Freizeitheim Döhren muss kommen.!“