Zwei Ehrungen verdienter Mitbürger standen im Mittelpunkt des diesjährigen Frühjahrsempfanges des Bezirksrates Döhren-Wülfel am 18. Mai  im Freizeitheim Döhren. Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner würdigte ihre Vorgängerin im Amt, Christine Ranke Heck, und Rolf Bade von der Timotheus-Kirchengemeinde für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Für die beiden so Ausgezeichneten gab es die Ehrennadel des Bezirksrates, eine Urkunde, einen Blumenstrauß und einen Restaurantgutschein, gesponsert von der Volksbank Hannover.

Über die frühere Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke Heck wusste Antje Kellner viel Gutes zu berichten. „Alles begann mit der Arbeit in einer Elterninitiative, nämlich als Gründerin des Fördervereins der GS Loccumer Straße. Da wurde sie auf die Möglichkeiten in der Kommunalpolitik aufmerksam und die Kommunalpolitik auf sie. Denn so eine Arbeit bleibt natürlich in Ehrenamtskreisen weder unbemerkt noch ungestraft, und so saß sie bald im Bezirksrat des Stadtbezirks Döhren-Wülfel. Doch bei der Arbeit als einfache Bezirksratsfrau blieb es nicht. Bald schon war sie Bezirksbürgermeisterin, besser bekannt als “ Königin von Döhren“. Später kam noch ein Ratsmandat dazu.“ Außerdem, so Kellner, war und ist Ranke-Heck bei den Freunden des Döhrener Turms mit dabei. Saubere Straßen waren Christine Ranke-Heck ebenfalls ein besonderes Anliegen. „Sie hat Döhren-Wülfel zum hundetütenspenderreichsten Stadtbezirk Hannovers gemacht und unermüdlich Paten für die Spender akquiriert. Auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt hat sie sich hier noch weiter engagiert. Leider liegt ja aber bekannterweise das Problem am anderen Ende der Leine, so dass auch diese außerordentlichen Bemühungen nicht zum 100%tigen Erfolg führen konnten.“

In ihrer Begrüßungsrede blickte Bezirksbürgermeisterin Kellner auf das vergangene Jahr zurück, wies auf Punkte hin, die nun auf einen guten Weg zu sein scheinen, sparte aber auch nicht mit Kritik.

„Keine Korrekturen dagegen bis jetzt bei der Veloroute 8. Trotz offenkundiger, monierter Mängel bei der Verkehrsführung und einem einstimmigen Antrag des Bezirksrates Döhren-Wülfel diesen abzuhelfen, tut sich da auf Seiten der Stadt- Nichts. Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt“. Meinte sie. Und auch das Problem „Wichmann“ griff sie auf: „Stillstand auch bei Wichmann. Da können wir heute übrigens fast ein Jubiläum feiern: Am 15. Mai 2015 schloss die Gastwirtschaft Wichmann ihre Tore. Der Bezirksrat Döhren-Wülfel erwirkte damals über den Rat eine Erhaltungssatzung für das Areal. Viel wurde seitdem dort geplant, von einem Hotel über eine moderne Tagungsstätte bis hin zu einer Kita. Materialisiert hat sich Nichts davon. Mittlerweile ist von den ursprünglichen historische Gebäuden Nichts mehr zu sehen. Ein potentieller Erwerber klagt gerade gegen die Stadt, da er dort in die Höhe bauen und ökonomisch sicher sehr attraktive Mikroappartements errichten möchte. 100 Kleinwohnungen sollen auf dem kleinen Areal entstehen. Bezahlbarer Wohnraum für Normalverdiener sieht sicher anders aus. Über die Attraktivität dieser Gesamtplanung sind die Meinungen daher eher geteilt. Ergebnis offen.“

Natürlich mahnte Antje Kellner auch die ausstehenden Ersatzbauten für marode städtische Einrichtungen an. „Der Neubau des Feuerwehrhauses für die Freiwillige Feuerwehr Wülfel – herzlich willkommen Herr Ortsbrandmeister Lars Wichmann- oder der im Kulturplan der Stadt immer noch als Leuchtturmprojekt bezeichnete anstehende Neubau des Döhrener Freizeitheims haben es auch noch nicht auf die vorderen Plätze der umzusetzenden Projekte geschafft.“ Auch, dass das Projekt eines Kolumbariums in der Neuen Kapelle auf dem Seelhorster Friedhof vorerst auf Eis gelegt ist, bemängelte sie. „Absolut ärgerlich auch, dass eines unserer vielversprechenden und eigentlich schon durchgewunkenen Projekte, der geplante Bau eines Kolumbariums auf dem Seelhorster Friedhof, vorerst nun nicht weiterverfolgt wird. Dabei würde das Ganze nicht nur Geld in die Stadtkasse spülen, sondern auch laufende Kosten einsparen. Denn auch die denkmalgeschützte Alte Kapelle muss ja weiter in Schuss gehalten werden. Vom steigenden Bedarf nach alternativen Bestattungsmöglichkeiten einmal ganz abgesehen.“

Aber es gab auch Positives zu vermelden. Kellner: „Wohnprojekte der Baugenossenschaft Heimkehr wie die Guthe-Höfe an der Peiner Straße mit 30% gefördertem und durchgehend barrierearmen Wohnraum und die Neubauten im Wohncarree am Schafbrinke in Waldheim nehmen nach dem Wechsel der beauftragten Projektgesellschaft wieder Fahrt auf. Die Fertigstellung an der Peiner Straße ist nun für Sommer 2026 geplant. (Ursprünglich Sommer 2024). In Waldheim sollen die Hochbaumaßnahmen für die dort geplanten sieben Gebäude mit 55 Wohnungen im Spätsommer 2025 beginnen. Auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Pinkvoss in Döhren entstehen über einer Tiefgarage 18 Wohnungen und Geschäftsräume.“

Musikalisch wurde der Bezirksratsempfang von der Band Wachsmuss umrahmt. Das „Kaffeefahrrad der Diakonie Himmelsthür sorgte für heiße Getränke zum kalten Buffet; leckeren selbstgebackenen Kuchen gab es daneben ebenfalls.