„Wichmann“ war wieder einmal ein zentrales Thema in der November-Sitzung des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel. Im Saal des Freizeitheims Döhren stellte sich das Gremium einstimmig hinter einen Antrag der Sozialdemokraten.

Unter Beifall aus dem Zuschauerraum forderten die Ortspolitiker die Stadtverwaltung auf, für die brachliegende Fläche der ehemaligen Gastwirtschaft Wichmann (Hildesheimer Straße 240) ein Baugebot auszusprechen.

„Der Rat der Stadt Hannover hat für das Grundstück eine Erhaltungssatzung beschlossen, damit die bauliche Anmutung der ehemaligen Gastwirtschaft Wichmann erhalten bleibt. Hintergrund war, dass dieser Anblick für die Ortsgeschichte des Stadtteils Döhren von immenser Bedeutung ist. Seit Jahren schon sind die historischen Reste der alten Gastwirtschaft abgebrochen worden, ohne dass ein Ersatzbau in Angriff genommen wurde. Ein leeres Grundstück widerspricht dem Sinn der Erhaltungssatzung, mit dem die historische Anmutung der vormaligen Bebauung bewahrt werden sollte. § 176 Abs. 1 bzw. Abs. 2 BauGB bietet die rechtliche Grundlage für ein Baugebot“, heißt es in dem SPD-Antrag.

Zuvor hatte die SPD-Fraktion im Anfragenteil sich nach dem Sachstand erkundigt. Die Antwort aus dem Rathaus fiel wenig befriedigend aus. Bezirksratsmanager Sven Berger: „Der Eigentümer kann auf Grundlage des genehmigten Bauantrages jederzeit mit dem Bau (Anm.: gemeint ist die Rekonstruktion des alten Gebäudes) beginnen. Bislang hat die Verwaltung im konstruktiven Austausch mit dem Eigentümer das Vorhaben unterstützt. Gegenwärtig werden alternative Rechtsinstrumente geprüft.“

Ebenfalls einstimmig passierte ein weiterer Antrag der Sozialdemokraten die Bürgervertretung. Darin wird die Verwaltung wird gebeten, „auf dem Rübezahlplatz vor oder in der Nähe des Rübezahltreffs von SchMitt e.V. weitere Fahrradbügel aufzustellen.“ Ein entsprechender Bedarf sei da.

Noch ist die Zukunft der ehemaligen Radrennbahn Wülfeloffen. Entgegen von Meldungen in einer Tageszeitung steht nach wie vor eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber zur Diskussion, hieß es auf eine entsprechende Anfrage der SPD. Die Gespräche mit dem Land wegen des Baues diese Einrichtung würden aktuell fortgesetzt. Erst wenn feststehe, dass daraus nichts werde, würden Gespräche mit Radsportlern zum Bau einer Radsporthalle wieder aufgenommen.

Die Dachschindeln am Nachbarschaftstreff in Mittelfeld scheinen, so war der SPD-Fraktion aufgefallen, stellenweise nicht mehr in einem besonders guten Zustand zu sein. „Im Herbst fallen die Blätter – und auch die Dachziegel?“, sorgten sich die Politiker um die Verkehrssicherheit. Bezirksratsbetreuer Timo Cramm verlas die Antwort der Verwaltung. Bei den losen Dachschindeln würde es sich um Vandalismusschäden handeln. Eine aktuelle Gefahr bestünde für die Nutzer des Treffs aber nicht. Ein Dachdeckerbetrieb sei bereits mit der Reparatur beauftragt.


Text: Jens Schade