Bei dem von der Stadtverwaltung vorgelegten Entwurf eines Bebauungsplanes zur Waldwirtschaft Seelhorst sieht die SPD-Bezirksratsfraktion noch Beratungsbedarf. Deshalb vertagte der Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel einen Beschluss dazu um einen Monat auf die März-Sitzung des Gremiums. „Eigentlich ist es ganz toll, dass ins Baudenkmal „Alten Jagdhaus“ wieder Leben einkehren soll“, sagt der Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, Jens Schade. „Doch was ein Investor hier plant, geht weit über eine Reaktivierung des Ausflugslokals hinaus.“

Der Entwurf eines Bebauungsplans mit dem Titel „Waldwirtschaft Seelhorst“ bewegte nicht nur die die Gemüter der Sozialdemokraten, sondern auch der Anlieger und weiterer Bezirksratsmitglieder. Ein Investor will auf dem Grundstück des früheren Ausflugs- und späteren Feinschmeckerlokals am Rande der Seelhorst ein Veranstaltungszentrum errichten. Dazu sind umfangreiche Neubauten vorgesehen. Eine ständige Bewirtung im Rahmen einer Waldwirtschaft, wie es der Titel des Bebauungsplanes eigentlich nahelegt, ist aber nicht geplant. Nach den Vorstellungen des Investors sollen vielmehr geschlossene Veranstaltungen bis etwa 180 Personen angeboten werden. 30 Parkplätze sind dafür auf dem Grundstück eingeplant. „Zu wenig“, meint die SPD-Fraktion.

Was mit dem historischen kleinen Jagdschlösschen deren von Graevemeyer selbst geschehen soll, blieb im Rahmen vager Absichten. „Das „Alte Jagdhaus“ könnte als Trauzimmer des Standesamtes dienen“, sagte Stadtplaner Dr. Hans-Heiner Schlesier in der Sitzung des Bezirksrates Mitte Februar. Dr. Schlesier musste aber einräumen, dass dies nur Ideen des Investors sind. Das hannoversche Standesamt hat sich zu diesen Plänen bislang nicht geäußert. Bezirksratsherr Willi Lindenberg (SPD) wünscht sich wie viele andere aber sowieso lieber hier wieder eine Waldgaststätte mit Biergarten, in dem Spaziergänger und Ausflügler ein erholsames Päuschen einlegen können.

Nun soll vor einem Votum des Bezirksrates eine Ortsbesichtigung mit Vertretern der Verwaltung, des Bauherrn und der Anlieger durchgeführt werden.

Mehrheitlich nur zur Kenntnis genommen hat der Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel in seiner Februar-Sitzung unter dem Vorsitz von Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner (SPD) den Bebauungsplanentwurf für den Wohnpark Brabrinke in Wülfel. An der Stadtgrenze zu Laatzen möchte ein Bauunternehmen auf einer Brachfläche an der Hildesheimer Straße neue Wohnungen (darunter etwa ein Drittel Sozialwohnungen), Büroräume und Ladenlokale errichten. Das Problem: Die neugeplanten Gebäude liegen im Gefahrenbereich eines in Laatzen ansässigen Chemieunternehmens. Die drei Fraktionen von Christ- und Sozialdemokraten sowie Grünen entschieden sich deshalb dafür, die Verwaltungsvorlagen lediglich „zur Kenntnis“ zu nehmen. Der Fraktionsvorsitzende der SPD Schade: „Wir sind für den Neubau von Wohnungen, können aber mögliche Gefahren für zukünftigen Mieter nicht so recht einschätzen.“ Ohnehin wird der Bezirksarzt lediglich angehört, die Entscheidung über den Satzungsbeschluss liegt beim zentralen Rat.