Neuer Bebauungsplan für Mittelfeld: Vorhaben wurde kritisch unter die Lupe genommen

Die Stadt will im Stadtteil Mittelfeld für den Bereich zwischen Esperantostraße und Hermesallee einen neuen Bebauungsplan aufstellen. So grob geschätzt um die 150 neue Wohnungen könnten auf der Fläche von ehemaligen Messeparkplätzen entstehen, sagte die zuständige Stadtplanerin Hanne Lahde-Fiedler in der Dezember-Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel. Konkrete Vorstellungen und Pläne gebe es aber noch nicht, nur grobe Ziele für ein allgemeines „autoarmes“ Wohngebiet und die Sicherung des in einer Ecke dort ansässigen Gewerbebetriebes. Die Verwaltung beantragte, dass der Bezirksrat dafür den Weg für eine vorgezogene Bürgerbeteiligung freimache.
Doch die örtlichen Bürgervertreter wollten die Sache nicht so einfach durchwinken. „Es fehlen bereits jetzt in dem Gebiet ausreichend Parkplätze“ rügten sowohl Jens Schade von der SPD als auch Gabi Jakob von der CDU und wollten wissen, wie die die Stadt das regeln wolle. Stadtplanerin Lahde-Fiedler verwies darauf, dass dies erst im konkreten späteren Bebauungsplan festgelegt werde und Verhandlungen mit dem Investor bedürfe. Willi Lindenberg (SPD) bemängelte zudem, dass es auch an der der Anbindung des neuen Wohngebietes an den ÖPNV fehle. Auf Antrag der Sozialdemokraten hatte der Bezirksrat schon vor längerer Zeit eine zusätzliche Haltestelle für die Linie 8 in Höhe des sogenannten „Amerikaviertels“ gefordert. Das müsse, so Hanne Lahde-Fiedler, die Region Hannover entscheiden, sie hoffe aber, dass die Haltestelle komme. Auf Antrag der CDU wurde die endgültige Entscheidung des Bezirksrates dann aber auf die nächste Sitzung im Februar 2025 vertagt. SPD-Fraktionsvorsitzender Schade: „Grundsätzlich begrüßen wir aber die Pläne für neue Wohnungen in Mittelfeld.“
Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung: das war daneben ein dickes Thema auf der Sitzung des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel im Freizeitheim Döhren. Hannovers Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe (SPD) war persönlich zum Treffen der Ortspolitiker gekommen, um über die Ergebnisse der stadtweiten Sicherheitsbefragung zu informieren. „Das sind Themen, die den Menschen am Herzen liegen“, sagte von der Ohe. Vor allem in der Innenstadt und dann dort bei Dunkelheit würden sich ganz, ganz viele Befragte sehr unsicher fühlen. Deshalb sei bisher der städtische Ordnungsdienst auch schwerpunktmäßig in der Stadtmitte eingesetzt worden. Dezernent von der Oheversprach jedoch, dass mit der geplanten Personalaufstockung in Zukunft auch verstärkt in den Stadtbezirken nach dem Rechten gesehen werde. Zudem seien speziell für die Stadtbezirke zuständige „Ordnungsbotschafter“ als direkte Ansprechpartner vorgesehen. Und auch den Umweltsündern, die Abfall einfach auf der Straße entsorgen, soll in Zukunft intensiver auf die Finger geklopft werden.
Die SPD-Fraktion brachte weiterhin die Velo-Route 8 noch einmal auf die Tagesordnung. Weil die Fraktion der Grünen noch Beratungsbedarf anmeldete, müssen die Bürgervertreter im Bezirksrat im Februar nun auch noch über einen weiteren Tagesordnungspunkt der Dezembersitzung abschließend entscheiden. Nach einem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU sollte die Verwaltung aufgefordert werden, „die Führung der Velo-Route 8 zu optimieren und im Bereich Wülfel in der Kurve der Hildesheimer Straße, dort wo sich zur Zeit der Kfz-Verkehr und die Stadtbahn eine Fahrspur teilen müssen, die rechte Fahrspur wieder für den Kfz-Verkehr freizugeben und den Radweg auf die nach wie vor vorhandene Nebenanlage des früheren Radweges zu verlegen.“ Die Begründung: „Durch die Verengung des Kfz-Verkehrs auf eine Spur gemeinsam mit der Stadtbahn kommt es immer wieder zu Behinderungen des öffentlichen Nahverkehrs. Außerdem verursachen Staus eine weitere unzumutbare Umweltbelastung für die Anwohner der Hildesheimer Straße. Hinzu kommt, dass Rettungsfahrzeuge ebenfalls im Stau feststecken und keine Ausweichmöglichkeit haben.
Es ist zu beobachten, dass die Mehrheit der Radfahrer nach wie vor den alten Radweg auf der Nebenanlage nutzt, so dass keine tatsächlichen größeren Einschränkungen für den Radverkehr entstehen.“ Ob sich damit Sozial- und Christdemokraten durchsetzen können, wird sich nun allerdings erst in der Folgesitzung im kommenden Jahr entscheiden.
In einer Anfrage bemängelte die SPD-Fraktion, dass ohne vorherige Nachricht die Wiehbergstraße zur Einbahnstraße erklärt wurde. Das gehöre zu den Plänen der Velo-Route 8, entgegnete die Stadt und sei bei den entsprechenden Beratungen damals durchaus angekündigt worden.
Einstimmig folgte der Bezirksrat dann aber einen weiteren Antrag der Sozialdemokraten. „Die Verwaltung wird aufgefordert, bei den ampelgesicherten Fußgängerüberwegen im Verlauf der Hildesheimer Straße im Stadtbezirk und auch am Fußgängerüberweg über die Schützenallee die Fahrradwege in die Lichtzeichenregelung mit einzubeziehen, so dass bei „Fußgängergrün“ auch diese durch ein Rotsignal gesperrt sind“, heißt es darin. Die SPD-Fraktion: „Immer wieder berichten Bürger von gefährlichen Situationen an den Fußgängerüberwegen.“
Text: Jens Schade